Al-Sadr sagt Massendemonstration ab
Er wolle das Leben seiner Anhänger nicht gefährden. Zugleich drohte er mit einem Ende des im August 2007 befohlenen Waffenstillstands. Der Geistliche hatte seine Anhänger aufgefordert, in Millionenstärke gegen die US-Präsenz im Land auf die Straße zu gehen. Sollte es notwendig sein, die Waffenruhe zu beenden, um die eigenen Ziele zu erreichen und religiösen Prinzipien durchzusetzen, werde dies geschehen, sagte der Chef der Mahdi-Miliz am Dienstag.
Trotz der Waffenruhe haben sich Kämpfer der Mahdi-Miliz in den zurückliegenden Wochen im südirakischen Basra und in Bagdad Gefechte mit irakischen und US-Soldaten geliefert. Es waren die härtesten Kämpfe seit dem ersten Halbjahr 2007. Ministerpräsident Al-Maliki forderte am Montag ultimativ die Auflösung der Miliz. Anderenfalls werde Sadrs Bewegung vom politischen Leben und künftigen Wahlen ausgeschlossen.
Der US-Oberkommandierende im Irak, Petraeus, hat sich gegen einen raschen Abzug der US-Truppen ausgesprochen. In seinem mit Spannung erwarteten Lagebericht vor dem US-Senat in Washington empfahl der General am Dienstag, nach dem bisher geplanten Abzug von fünf Kampfbrigaden bis Juli die Truppenzahl zunächst konstant zu halten und binnen 45 Tagen über den weiteren Fortgang des Einsatzes zu urteilen. Entscheidungen über einen Fortgang des Truppenabzugs sollten erst nach dieser “Periode der Konsolidierung und Bewertung” im Sommer getroffen werden, sagte Petraeus. Die derzeitige Planung sieht vor, die Zahl der US-Soldaten im Irak von momentan 158.000 bis Juli auf 140.000 zu reduzieren.
Die demokratischen Präsidentschaftskandidaten Obama und Clinton warfen der irakischen Regierung vor, die Gelegenheit für eine politische Stabilisierung des Landes verstreichen zu lassen.