Marent ist den Vorwürfen von Ex-Kripo-Chef Herwig Haidinger nachgegangen, der unter anderem von parteipolitischer Instrumentalisierung des ÖVP-geführten Innenministeriums in der BAWAG-Affäre berichtet hatte. Über das Ergebnis seiner Prüfung will Marent nichts sagen.
Insgesamt hatten Marent und sein Ermittlungsteam 27 Fragestellungen zu klären, wie der Vorarlberger Sicherheitsdirektor gegenüber der APA sagte. Das umfangreiche Ergebnis habe man in etwa acht Aktenordnern zusammengefasst, die am kommenden Dienstag zuerst der Staatsanwaltschaft und dann dem parallel ermittelnden Untersuchungsausschuss übergeben werden sollen. Inhaltlich will sich Marent dazu nicht äußern: “Es ist Sache der Staatsanwaltschaft das zu beurteilen, und ich will dem Untersuchungsausschuss nicht vorgreifen.”
Wie das Magazin “News” berichtet, haben die von Marent Befragten sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen. So wurde der Kabinettschef der Ex-Innenminister Ernst Strasser und Liese Prokop (beide V) beschuldigt, bei den BAWAG-Ermittlungen Wahlkampfmunition gegen die SPÖ angefordert zu haben und nach einem betrunkenen Unfall Fahrerflucht begangen zu haben. Ita bestreitet das: Er sei mit dem BAWAG-Fall nie betraut gewesen, beim fraglichen Unfall konnte er nach eigenen Angaben nicht alkoholisiert gewesen sein, weil er fastete und keinen Alkohol trank.
Der frühere Kabinettsmitarbeiter Andreas Pilsl (heute Polizeikommandant in Oberösterreich) und Cobra-Chef Bernd Treibenreif weisen die Haidinger-Vorwürfe ebenfalls zurück und betonen, die Ermittlungstätigkeit nie beeinflusst zu haben. Pilsl führt die Vorwürfe Haidingers darauf zurück, dass er wegen der nicht erfolgten Verlängerung seines Vertrags als Kripo-Chef enttäuscht gewesen sei. Haidinger selbst hält dem Magazin-Bericht zufolge jedoch an seinen Aussagen fest und lieferte neue Informationen.
Für den U-Ausschuss kommt der Bericht der Marent-Kommission jedenfalls gerade noch rechtzeitig: Haidinger soll nämlich bereits am Mittwoch vor dem Ausschuss aussagen. Bereits am Dienstag befragt werden unter anderem Innenminister Günther Platter (V), der sich für seine Vorgehensweise bei der (Nicht)Übermittlung von Ministeriumsakten an den Ausschuss rechtfertigen soll