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Papst ruft in USA zu aktiver Friedenspolitik auf

In scharfer Form hat Papst Benedikt XVI. die US-Bischöfe wegen ihres Umgangs mit dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche kritisiert.

Zugleich forderte er die Würdenträger am Mittwoch (Ortszeit) auf, sich dem gesellschaftlichen Trend zu widersetzen, Religion als Privatangelegenheit zu betrachten. Am Donnerstag will der Papst in Washington eine Messe mit Zehntausenden Gläubigen feiern.

Die Vesper (Abendgebet) mit den US-Bischöfen am Mittwochabend in Washington war bereits die zweite Gelegenheit, bei der der Papst die Probleme auf seiner Reise direkt zur Sprache brachte. Es sei nicht leicht gewesen, auf den Missbrauch von Kindern durch Geistliche zu reagieren “und manchmal … wurde es sehr schlecht gehandhabt”, sagte Benedikt.

Mit einer Messe unter freiem Himmel in Washington setzt der Papst am Donnerstag um 16.00 Uhr MESZ seinen Besuch in den USA fort. Es wird erwartet, dass rund 46.000 Gläubige zu dem Gottesdienst in das Baseball-Stadion “Nationals Park” kommen. Aus Furcht vor Terroranschlägen gibt es strengste Sicherheitsmaßnahmen: Um in das Stadion zu kommen, müssen die Menschen Kontrollen wie auf Flughäfen passieren.

Am Nachmittag (Ortszeit) trifft das Kirchenoberhaupt dann an der Catholic University of America in Washington mit Vertretern katholischer Universitäten zusammen. Anschließend steht ein interreligiöses Gespräch mit Vertretern des Buddhismus, des Judentums, des Islam, des Hinduismus und des Jainismus auf dem Programm.

Eindeutiger Höhepunkt am gestrigen Mittwoch, dem 81. Geburtstag Benedikts, war der Empfang durch US-Präsident Bush im Weißen Haus gewesen. Rund 10.000 Gäste wünschten auf dem Südrasen des Weißen Hauses dem Kirchenoberhaupt aus Deutschland “Happy Birthday”. Benedikt und Bush betonten den Wert von Religion und Glauben in der modernen Gesellschaft und der Politik. Zugleich rief Benedikt die USA auf, zur friedlichen Konfliktlösung auf dem Wege der Diplomatie in der Welt beizutragen. Allerdings nannte der Papst weder den Irak, noch einen anderen Konfliktherd beim Namen.

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