In dem seit fünf Jahren andauernden blutigen Konflikt in der westsudanesischen Provinz Darfur sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen möglicherweise deutlich mehr Menschen getötet worden als bisher angenommen.
Die Zahl der Toten könne bei bis zu 300.000 liegen, sagte der Unter-Generalsekretär für humanitäre Angelegenheiten John Holmes am Dienstag vor dem Weltsicherheitsrat in New York. Bis dato war von rund 200.000 Toten ausgegangen worden.
Der UNO-Botschafter des Sudan, Abdalmahmud Abdalhalim, bezeichnete die Angaben als deutlich übertrieben. Seine Regierung gehe von rund 10.000 Toten aus. Internationalen Experten zufolge wurden zudem mehr als zwei Millionen Menschen durch die Gewalt in Darfur aus ihrer Heimat vertrieben.
In Darfur kämpfen mehrere Rebellengruppen gegen die arabische Reitermiliz der Janjaweed und die islamische Regierung in Khartum. Etwa 2,5 Millionen wurden in dem Bürgerkrieg zu Flüchtlingen.