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Verletzungen körperlich und seelisch

In die Betreuung der Betroffenen im Inzest-Fall in Amstetten sind seit der Nacht auf Sonntag auch vier Fachkräfte des PsychoSozialen AKUTteams NÖ involviert.

Zu ihren Aufgaben zählten bzw. zählen nach Angaben vom Montag neben der Zusammenarbeit mit der Exekutive die Unterstützung bei der Strukturierung vor Ort, die Kontaktaufnahme mit Schulen der Kinder und die notfallpsychologische Einzelbetreuung “in diesem für alle unfassbaren und einzigartigen Fall”.

Eva Münker-Kramer, Traumatherapeutin und Leitungsteam-Mitglied des AKUTteams, hat den Versuch einer Beschreibung der Belastungssituation der Betroffenen unternommen: “Die meisten Beteiligten müssen ihre Lebensgeschichten neu schreiben, haben extreme Hilflosigkeit über Jahre erlebt, waren für die normale Persönlichkeitsentwicklung extremen Bedingungen ausgesetzt und einer tiefen Zwiespältigkeit in der Beziehung zum Täter ausgeliefert und haben diese mit inneren Mechanismen ausgleichen müssen.” Unfälle, Gewalt und andere extreme Ereignisse wie der Inzest-Fall in Amstetten würden die Betroffenen nicht nur körperlich, sondern auch seelisch verletzen.

Das AKUTteam NÖ setzt sich aus Psychologen, Psychotherapeuten, Ärzten mit psychotherapeutischer Ausbildung und Fachkräften für Sozialarbeit zusammen. Es ist täglich rund um die Uhr einsatzbereit, um in Krisensituationen erste professionelle Begleitung zu leisten. Die Alarmierung erfolgt über Einsatzorganisationen wie Rettung, Polizei, Feuerwehr oder Bezirkshauptmannschaften. Die Betreuung ist für die ersten sechs Stunden kostenfrei und wird vom Land Niederösterreich finanziert.

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