Verwirrung um Festnahme von angeblichem Al-Kaida-Führer im Irak
Irakische Behörden hatten zuvor mitgeteilt, sie hätten al-Masri – auch bekannt als Abu Hamza al-Muhajir – in Mossul verhaftet und den US-Streitkräften übergeben. Das Verteidigungsministerium in Bagdad erklärte am Donnerstagabend, die lokalen Behörden hätten die Festnahme des Ägypters bestätigt.
Al-Masri (“Der Ägypter”) habe bei einer ersten Vernehmung seine Identität bestätigt, sagte ein Sprecher des irakischen Innenministeriums, Generalmajor Abdul Karim Khalaf. Die Festnahme sei bei einer Polizeirazzia erfolgt, sagte der Sprecher im staatlichen Fernsehen. Der mutmaßliche Terrorist sei schlafend vorgefunden worden, sagte der Gouverneur der Provinz Ninive, Duraid Kashmula. “Die Operation ging sehr schnell und einfach vonstatten. Es gab keine Zusammenstöße”, erzählte der Gouverneur.
Eine Gefangennahme ihres Anführers wäre ein weiterer Schlag für Al-Kaida im Irak gewesen. Eine Aufstockung der US-Truppen sowie das Auftreten mit ihnen verbündeter Stammesmilizen haben die Extremistengruppe aus ihren früheren Hochburgen in Bagdad und dem Westirak in den Norden des Landes verdrängt.
Der “tatsächliche” Abu Ayyab al-Masri übernahm den Posten als Al-Kaida-Kommandant im Irak, nachdem sein Vorgänger Abu Mussab al-Zarqawi im Juni 2006 bei einem amerikanischen Luftangriff nordöstlich von Bagdad getötet worden war. Nach US-Angaben schloss sich al-Masri schon 1982 dem Terrornetzwerk an. Seitdem soll er in zahlreiche Anschläge verwickelt gewesen sein. Auf den Kopf des Mannes hat das US-Außenministerium eine Belohnung von fünf Millionen Dollar (3,26 Mio. Euro) ausgesetzt.
Vor einem Jahr hatte es schon einmal eine Falschmeldung zu al-Masri gegeben. Damals hatte das irakische Innenministerium erklärt, der Extremist sei getötet worden.