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Studentenvertreter: Lueger-Ring soll umbenannt werden

Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) der Universität Wien sowie der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) unterstützen die Forderung des Medizin-Nobelpreisträgers Eric Kandel nach einer Umbenennung des Dr. Karl-Lueger-Rings.

Der betreffende Abschnitt der Ringstraße, der nicht zuletzt Adresse der Uni Wien ist, sollte nach Elise Richter benannt werden, fordern die Studentenvertreter in einer Aussendung am Donnerstag.

Kandel hatte vorgeschlagen, den Straßenabschnitt etwa in “Universitätsring” umzubenennen, da Lueger “ein Gründer des modernen Wiener Antisemitismus und Lehrer Hitlers” gewesen und eine Verknüpfung seines Namens mit der Uni Wien “schädlich” sei. “Diese Adresse ist gerade für eine Universität, die ein Ort der kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit sein sollte, ein Schlag ins Gesicht”, so VSStÖ-Vorsitzende Ilia Dib.

Eine Benennung des Rings nach Richter, die sich 1905 als erste Frau an einer österreichischen Universität habilitierte, wäre einerseits “ein klares Zeichen gegen Antisemitismus und andererseits ein Beitrag dazu, die Rolle der Frauen im universitären Betrieb deutlicher sichtbar zu machen. Die Universität müsse “ein Ort für emanzipatorische Wissenschaft und kritische Vergangenheitsbewältigung sein”, begründeten die ÖH-Vertreter der Uni Wien ihre Forderung.

Richter musste 1938 als Jüdin die Universität verlassen. 1943 wurde sie von den Nationalsozialisten im KZ Theresienstadt ermordet.

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