Karpov (8725 Punkte) kommt nach einem Trainingslager mit Roman Sebrle in Südafrika bestens vorbereitet ins Ländle. Ich habe mir ein paar Tipps von ihm geholt. Ein gemeinsames Training mit dem Weltrekordler gab es aber nicht: Unsere Programme waren zu unterschiedlich. Ich habe mich vor allem auf die technische Arbeit konzentriert. Mit einem neuen Weltrekord (Sebrles Marke steht bei 9026 Zählern) befasst sich der Dritte bei Olympia und WM nicht: Für mich zählt nur ein Topplatz. Wie dann auch in Peking: Mein großer Traum wäre es, mit 9027 Punkten Gold zu holen . . . Smith sieht dem Duell mit Karpov entspannt entgegen. Ich bin bereit für einen guten Wettkampf. Die Vorbereitung an der Uni in Auburn (USA) verlief für den Lehramtsstudenten nach Plan. Ich habe an der Technik gearbeitet, speziell mit dem Speer. Eine Ellbogenverletzung hatte den Vizeweltmeister aus Jamaika, der mit einer Bestleistung von 8644 Punkten aufwarten kann, beim Werfen behindert.
Meeting-Direktor Konrad Lerch will den Zehnkampf nicht auf das Duell Karpov gegen Smith reduzieren. Ich denke, da werden schon ein paar andere ein Wörtchen mitreden. Er nennt dabei die Russen Aleksey Drozdov (8475) und Aleksandr Pogorelov (8429) sowie den Deutschen André Nicklaus (8371). An die Spitze vorstoßen will auch der Kubaner Yordanis Garcia (8257). Aber ich bin hier nur der Außenseiter. Die Absenz der US-Amerikaner ist für Lerch nicht nachvollziehbar. Bryan Clay hätte bis zur Olympia-Quali bei den Trails viel Zeit zur Regeneration gehabt. Clay hat offenbar Angst vor einer Verletzung: Ausrüster Nike hat für Olympiagold eine Millionenprämie ausgelobt.