Der Täter würgte sie bis zur Bewusstlosigkeit und versuchte sie zu vergewaltigen.
Der 25-Jährige, der sich nun deswegen im Straflandesgericht zu verantworten hatte, bekannte sich “nicht schuldig”.
Dies, obwohl er von einem DNA-Gutachten massiv belastet wurde. Der Sittlichkeitsverbrecher hatte am Ort des Geschehens geraucht. Nachdem er vom Opfer abgelassen und sich die Frau in ihrer Wohnung ein wenig “gefangen” hatte, kam sie auf die Idee, im Hof nach dem Zigarettenstummel zu suchen. Tatsächlich wurde sie fündig. Sie übergab das Beweisstück der Polizei, die Gerichtsmedizin konnte einen “biologischen Fingerabdruck” mit den genetischen Merkmalen des Täters anfertigen.
In der DNA-Datenbank waren diese aber nicht zuordenbar – weil, wie sich später herausstellen sollte, der Angreifer zu diesem Zeitpunkt noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten war.
Die Handschellen klickten für den 25-Jährigen erst, nachdem er Anfang Juni 2007 in einer Diskothek im Burgenland ein Mädchen sexuell belästigt hatte, indem er sich von der Nebenkabine aus über die Wand ihrer Toilettenkabine schwang und sie betastete und bedrängte. Im Zuge dieser Amtshandlung wurde bei dem Lagerarbeiter ein Mundhöhlenabstrich vorgenommen. Als man diesen mit der vorhandenen Analysen in der DNA-Datenbank abglich, stieß man auf den zwei Jahre zurückliegenden Vorfall in Wien-Mariahilf.
Das damalige Opfer erkannte in weiterer Folge in dem 25-Jährigen eindeutig den Täter wieder. Sie erinnerte sich sogar, dass er im selben Nachtautobus gesessen war und sie offenbar weiter verfolgt hatte.
“Mir ist das völlig unerklärlich. Ich war nie in dem Haus. Das mit dem Zigarettenstummel kann ich mir leider nicht erklären”, sagte dieser nun im Grauen Haus. Er habe in der fraglichen Nacht mit Kollegen vom Bundesheer das Abrüsten gefeiert: “Da geht man nicht weg! Da bleibt man dort!” Erst gegen 4.00 Uhr habe er sich auf den Heimweg gemacht.
Der Überfall hatte sich kurz nach 3.00 Uhr zugetragen. Als die in Folge des Würgens benommene Frau wieder zu sich kam, hatte ihr der Angreifer die Hose heruntergezogen und machte sich an ihr zu schaffen. “Hilfe! Hilfe! Der bringt mich um!”, rief sie aus Leibeskräften.
Die Hausmeisterin hörte die Schreie, öffnete das Fenster und rief: “Ich hab’s gehört! Ich komme!” Daraufhin ergriff der Täter die Flucht.
Der Angeklagte beschuldigte die Polizei, gegen ihn ermittelt zu haben, um einen Schuldigen präsentieren zu können: “Denen ist wurscht, wen sie einsperren! Hauptsache’ die Statistik passt!”
Zur Ladung von Entlastungszeugen, die seinerzeit gemeinsam mit ihm den Präsenzdienst geleistet hatten und vor allem dessen Ende gefeiert haben sollen, wurde die Verhandlung auf den 15. September vertagt.