US-Außenministerin Rice ist am Donnerstag zu einem Überraschungsbesuch in der irakischen Hauptstadt Bagdad eingetroffen. Nach Angaben eines mitreisenden Journalisten wollte Rice mit dem irakischen Regierungschef Nuri al-Maliki über ein Abkommen beraten, das den USA auch nach Ablauf des UNO-Mandats für die multinationalen Truppen Ende des Jahres militärische Einsätze im Irak erlauben soll.
Noch strittig dürften die Immunitätsbestimmungen sein. Die US-amerikanische Seite verlangt nicht nur für ihre Soldaten, sondern auch für die Angehörigen ihrer zivilen Vertragspartner, dass sie von den irakischen Behörden nicht belangt werden können. Probleme hatte es gegeben, weil Washington das Recht beanspruchen wollte, vom Irak aus jedes Land anzugreifen, “das eine Gefahr für die internationale Stabilität darstellt”. Die USA hatten den Iran unter anderem beschuldigt, die Befriedungsbemühungen im Irak durch verstärkte Waffenlieferungen an schiitische Milizen zu torpedieren. Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hatte die irakische Regierung davor gewarnt, einen langfristigen Militärpakt mit den USA zu schließen.