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Salzburg erkämpft 2:1 gegen Ried

Red Bull Salzburg hat sich in dem von Trainer Adriaanse zum Pflichtsieg ausgerufenen Heimspiel gegen Ried mit einem 2:1 begnügen müssen.

Der Titelfavorit Nummer eins verpasste trotz klarer Feldüberlegenheit gegen clever verteidigende Gäste lange Zeit, Tore zu erzielen. Ried ging durch den Spanier Nacho (30.) sogar in Führung, Milan Dudic (41.) kurz vor dem Pausenpfiff sowie der eingewechselte Robin Nelisse (81.) drehten jedoch die Partie.

Nach sieben Saisonspielen rückte Salzburg vor dem sonntägigen Wiener Derby auf den zweiten Tabellenrang vor und liegt weiter zwei Zähler hinter Spitzenreiter Sturm Graz. Die in Auswärtsspielen erneut ohne Punkte gebliebenen Rieder rutschte nach der vierten Saisonniederlage vom sechsten auf den achten Rang ab.

Ohne sechs Verletzte plus dem gesperrten Sekagya durfte sich Salzburg mit dem knappen Erfolg zufrieden schätzen. Trotz 16 sieglosen Auftritten in der Ferne im Rücken präsentierte sich Ried keineswegs als Punktelieferant. Nachdem die ohne den angeschlagenen Regisseur Drechsel angetretenen Innviertler ihren Respekt abgelegt hatten, boten sie den Hausherren mehr als nur Paroli. Salzburg war zwar feldüberlegen, je näher der Strafraum rückte, desto untauglicher wurden aber die Mittel der “Bullen”.

Während sich Salzburg in der Defensive der Gäste festrannte, suchten diese ihr Glück in schnellen Kontervorstößen. Nachdem Ulmer (15.) per Fernschuss sowie der erstmals von Beginn weg aufgebotene Nacho (16.) per Kopf bereits “angeklopft” hatten, musste Salzburg-Torhüter Ochs nach einer halben Stunde erstmals in dieser Saison in der Bullen-Arena hinter sich greifen.

Der wieder als Innenverteidiger aufgebotene Aufhauser stand bei einem von Lexa verlängerten Abschlag schlecht, Nacho ließ den ÖFB-Teamspieler stehen und schloss überlegt zum 1:0 ab. Der Spanier brach damit einen Rieder Torbann: Seit dem 1. Oktober 2006 hatten die Oberösterreicher in Wals-Siezenheim nicht mehr getroffen.

Dass der UEFA-Cup-Starter trotzdem mit einem 1:1 in die Pause ging, verdankte man der derzeit wohl größten Rieder Schwäche bei Standardsituationen. Jezek bediente mit einem Eckball Dudic, der völlig vernachlässigte Serbe traf per Kopf zum Ausgleich. Für die Salzburger war es der erste Saisontreffer nach einer Ecke, für die Mannschaft von Paul Gludovatz hingegen bereits Gegentor Nummer vier nach einem Corner.

Rieds Defensivbollwerk ließ sich auch nach Seitenwechsel nicht aus der Verankerung heben. Salzburg – mit Ngwat-Mahop anstelle des mit einer leichten Gehirnerschütterung ausgetauschten Janko – kombinierte sich erfolgreich vor den Strafraum, dort war jedoch Endstation. Adriaanse reagierte nach einer Stunde und brachte mit Nelisse einen frischen Mittelstürmer. Eine Viertelstunde später folgte auch der von Schiedsrichter Stuchlik (250. Bundesliga-Einsatz) beim Aufwärmen Gelb-verwarnte Janocko.

Die Rieder schwächten sich durch den Ausschluss von Innenverteidiger Glasner (75.) selbst, nachdem ein Kopfball des eingewechselte Verteidigers Burgstaller (73.) zuvor nur haarscharf am Salzburger Tor vorbeigegangen war. Das Fehlen von Abwehrchef Glasner begünstigte auch den Siegestreffer für die Mozartstädter. Jezek fand mit einem Lochpass den eingewechselten Nelisse, der Niederländer vollendete elegant zum 2:1. Der vierte Salzburger Saisonheimerfolg war damit unter Dach und Fach gebracht.


Co Adriaanse (Salzburg-Trainer): “Ich bin sowohl mit dem Ergebnis, als auch mit der Leistung zufrieden. Wir waren klar mehr im Ballbesitz, haben sehr viele Torchancen herausgearbeitet und damit auch verdient gewonnen.”

Robin Nelisse (Salzburg-Torschütze): “Es war kein leichtes Spiel, wir waren nicht gut. Wir haben den Ball zu oft verloren, das Tempo war zu langsam. Wir müssen auf uns schauen und nicht auf den Gegner. Wir müssen mehr diktieren, das hat gefehlt. Aber wenn man auch schlechte Spiele gewinnt, kann man an der Spitze mitspielen.”

Paul Gludovatz (Ried-Trainer): “Komplimente interessieren mich nicht. Wir schlagen uns selbst. Wenn sich meine Stimmung auf die Mannschaft überträgt, werden wir auch punkten. Es heißt die Rieder kommen, die lassen brav die Punkte da. Wir hatten eine gute Organisation, wir hätten mehr holen können. Unser erklärtes Ziel war, ein Tor zu machen und keines zu bekommen. Wir müssen die Faust ballen, dreckiger spielen und den richtigen Mann zeigen im Mittelfeld. Wir müssen auch den Gegner einmal wegräumen.”


Red Bull Salzburg – SV Josko Ried 2:1 (1:1)
Salzburg, Red-Bull-Arena, 14.500, SR Stuchlik

Torfolge: 0:1 (30.) Nacho, 1:1 (41.) Dudic, 2:1 (81.) Nelisse

Salzburg: Ochs – Boussaidi, Aufhauser (77. Janocko), Dudic, Bodnar – Vonlanthen (62. Nelisse), Tchoyi, Leitgeb, Jezek – Ilic – Janko (46. Ngwat-Mahop)

Ried: Gebauer – Brenner, Glasner, Stocklasa, Ulmer – Lexa (83. Hofer), Strak (70. Burgstaller), Kovacevic, Kujabi – Salihi, Nacho (65. D. Toth)

Gelb-Rote Karte: Glasner (75./Foulspiel)
Gelbe Karten: Janocko (auf Ersatzbank) bzw. keine
Die Besten: Dudic, Jezek, Nelisse bzw. Gebauer, Stocklasa, Nacho

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