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Von wegen dicht: Thermosflaschen bei Test durchgefallen

Isolierflaschen sollen Getränke warm oder kalt halten, gut schließen und einfach zu handhaben sein. Dass sie das nicht immer tun, beweist ein Test des Verbraucherschutzmagazins "Konsument".

Bis auf ein “sehr gut” für die Original-Kanne der Marke Thermos, wurden viele andere Produkte als “nicht zufriedenstellend” bewertet. 14 Kannen wurden auf Warmhaltung, Robustheit und einfacher Bedienung getestet.

In Sachen Wärme schnitten die Flaschen noch gut ab. Das Vakuum zwischen zwei Edelstahlwänden bietet eine hohe Isolation. Kochend heißes Wasser soll normgemäß nach sechs Stunden noch 78 Grad warm sein. Im Test schwankte die Temperatur zwischen 74 und 88 Grad. Das Vakuum war bei allen noch intakt, bei vier Modellen war allerdings der Verschluss stark lädiert. Nur in einem Fall hat der Verschluss die Normprüfung auf Dichtheit nicht bestanden, die sonst recht gute Flasche von Sigg wurde deshalb abgewertet.

Auch die Robustheit der Kannen ist gar nicht so schlecht. Beim Wandern oder Campen müssen die ja Flaschen einiges aushalten. Und das tun sie auch, wie der Falltest aus 1,5 m Höhe beweist.

Die Handhabung wurde bei Thermos und Alfi am besten bewertet: Die Klickverschlüsse haben eine Automatik, sie schließen selbsttätig, wenn der Trinkbecher aufgeschraubt wird. Nachteil: Sie sind schwerer sauber zu halten. Die Spülmaschinentauglichkeit wurde nur bei jenen Flaschen getestet, die eine solche Reinigung nicht explizit ausschließen. Ergebnis: Nur Woolworth und Alfi sind wirklich geeignet, alle anderen wäscht man besser mit der Hand.

Die Kunststoffteile (Verschluss, Auskleidung des Trinkbechers) enthalten Schadstoffe, vor allem PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe). Weil diese Schadstoffe zum einen mit der Flüssigkeit vom Körper aufgenommen werden und zum anderen technologisch längst nicht mehr erforderlich sind, hagelte es von “Konsument” reihenweise Abwertungen.

Zum Vergleich wurde auch jeweils eine Glas- und eine Plastikflasche (mit PU-Schaum als Isolierung) mitgetestet. Statt Glas wird heute ja hauptsächlich Edelstahl verwendet. Die preiswerte Glasflasche hält in puncto Isolierung mit den besten Stahlflaschen mit. Klarer Nachteil der Glas-Thermosflasche: die Zerbrechlichkeit. Auf den Falltest wurde daher wohlweislich verzichtet. Ganz im Gegensatz dazu die Plastikflasche – sie erwies sich als ausgesprochen robust, doch zum Warm- bzw. Kalt-Halten ist sie eigentlich ungeeignet, der Inhalt war nach sechs Stunden auf unter 60 Grad abgekühlt.

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