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Niemals Ruhe in den Beinen

Niemals Ruhe in den Beinen: Zehn Prozent der Bevölkerung sind vom Restless-Legs-Syndrom betroffen. Wenn sich die Betroffenen setzen oder hinlegen, beginnen ihre Beine mit unwillkürlichen Bewegungen. In der Nacht hält das die Patienten ständig vom Schlaf ab.

Das macht das Leben zur Qual. “Es ist zwar keine lebensgefährliche Erkrankung, aber eine, die das Leben schwer macht”, sagte am Dienstag Richard Allen Neurologe an der Johns Hopkins Universität (Baltimore/USA) am Rande des in Madrid stattfindenden Europäischen Neurologenkongresses.

Erstmals wurden die Symptome vom Mitbegründer der weltbekannten britischen Royal Society, Thomas Willis, beschrieben. Anthony Brzezicki, englischer Allgemeinmediziner, der sich speziell mit Restless-Legs-Patienten beschäftigt: “Ein Drittel der Betroffenen hat zumindest einmal in der Woche solche Beschwerden, dass sie die Lebensqualität beeinflussen. 60 Prozent der Patienten wachen dreimal oder sogar noch häufiger in der Nacht auf. Reisen, Autofahren, Theater-, Kino- und Restaurantbesuche werden unmöglich. 70 Prozent brauchen am Abend länger als 30 Minuten, bis sie einschlafen können. Bei 15 Prozent der Restless-Legs-Kranken vergehen mehr als zwei Stunden bis zum Einschlafen.”

Charakteristisch ist, dass die Symptome in der Nacht stärker werden. Das Leiden hat keinen Zusammenhang mit Morbus Parkinson (“Schüttellähmung”) obwohl Parkinson-Medikamente in geringer Dosierung wirken. Dabei quälen sich viel zu viele Betroffenen mit ihren Symptomen herum, ohne einen Arzt aufzusuchen. Zusätzlich erfolgt beim Arzt die Diagnose auch zumeist viel zu spät. Brzezicki: “Nur bei einem von sieben Patienten wird das Leiden diagnostiziert. In Behandlung kommt nur einer von 20 Erkrankten.”

Einbildung ist das alles keinesfalls. Ray Chaudhuri, Professor für Neurologie am King’s College in London: “Es gibt bereits drei vermutete Gene, die dabei eine Rolle stellen. Bald wird ein viertes hinzukommen. Diese Entdeckungen sind wichtig. Denn künstlich ‘gemachte’ Erkrankungen können keine genetische Grundlage haben.” Die infrage kommenden vererbbaren Gen-Mutationen dürften das Risiko für den Ausbruch der Erkrankung um 50 Prozent erhöhen.

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