Bundeswehrverband sieht deutsche Soldaten in Afghanistan "im Krieg"
Der bei Kunduz getötete 29-Jährige Soldat aus Zweibrücken sei nicht ums Leben gekommen, wie bei seiner Beisetzung erklärt worden sei. “Richtig ist: Dieser Hauptfeldwebel ist für die Bundesrepublik Deutschland gefallen”, erklärte Gertz.
Die Bundesregierung wäre gut beraten, dies in aller Klarheit zu sagen. Denn mit der Sprache fange es an: “Da wird schon verschleiert, da wird die Wahrheit verschwiegen”, kritisierte Gertz. Man müsse sich dann nicht wundern, “dass unsere Gesellschaft nicht versteht, was wir in Afghanistan wollen”.
Der Verbandschef betonte, bisher hätten sich deutsche Soldaten in Afghanistan “nicht die Hände schmutzig gemacht”. Wer damit rechnen müsse, bei jeder Patrouille von Attentätern oder Sprengsätzen bedroht zu sein, agiere in Krisensituationen aber gelegentlich sehr schnell, bemerkte er zu dem Vorfall an einem Kontrollpunkt, wo deutsche Soldaten eine afghanische Frau und zwei Kinder getötet haben sollen.
“Dass wir auch im Norden Afghanistans eine signifikante Häufung von Anschlägen auf unsere Soldaten haben, nagt am Nervenkostüm der Männer. Das wird niemanden wirklich überraschen”, sagte Gertz.