Grünen-Jugendsprecherin Barbara Zwerschitz präsentierte daher am Donnerstag einen Forderungskatalog, um Teenager verstärkt über Sexualität und Partnerschaft aufzuklären.
Im Jahr 2006 wurden 2.892 minderjährige Österreicherinnen schwanger, 92 Prozent davon ungewollt. 60 Prozent von ihnen entschieden sich für eine Abtreibung. Der Hauptgrund dafür liegt in der falschen oder gar nicht erfolgten Verwendung von Verhütungsmittel, so die Jugendsprecherin. In der EU schützen sich 67 Prozent der Frauen beim Geschlechtsverkehr, in Österreich seien es nur 45 Prozent.
Um diesen Problemen entgegen zu wirken, haben die Grünen einen Forderungskatalog zusammengestellt. Denn in Österreich “werden vor diesem Thema die Augen zugemacht”, erklärte Zwerschitz, “vielleicht weil es einen anrüchigen Touch hat?”
Mittels Kampagnen sollen die Themen “Sexualität und Verhütung” immer wieder angesprochen werden. Außerdem müsse ein Sexualpädagogische Unterricht mit speziell ausgebildeten Lehrkräften an den Schulen eingeführt werden. “Das Gerücht, dass frühzeitiger Sexualunterricht frühzeitigen Geschlechtsverkehr fördert, stimmt nicht”, sagte Zwerschitz.
Auch in Sachen Verhütungsmittel soll sich nach Vorstellung der Grünen etwas ändern: Pille und Co soll es in Zukunft gratis geben. Dasselbe gilt für die Pille danach: Gratis und rezeptfrei erhältlich, solle sie laut Zwerschitz sein. Besser noch wäre, wenn sie die Jugendlichen an der Schule erhalten würden.
Durch dieses Maßnahmenpaket könnten in Zukunft ungewollte Schwangerschaften und die damit verbundenen Abtreibungen reduziert werden.