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Vatikan gegen Aussetzung der Ernährung für Koma-Patientin

Der Vatikan lobt den Beschluss der Gesundheitsbehörden der norditalienischen Region Lombardei, die Koma-Patientin Eluana Englaro weiter am Leben zu halten und nicht die künstliche Ernährung einzustellen, wie es der Vater der Frau verlangt.

Das Personal des Krankenhauses in der Nähe der lombardischen Stadt Lecco, in der sich Eluana Englaro befindet, könne die künstliche Ernährung der Koma-Patientin nicht einstellen, weil es dadurch seine professionellen Dienstpflichten nicht erfüllen würde, lautet die offizielle Antwort des Generaldirektors für das Gesundheitswesen der Region Lombardei, Carlo Lucchina, auf einen Brief Beppe Englaros, des Vaters der 36-jährigen Koma-Patientin.

Der Brief wurde von den Rechtsanwälten der Familie Englaro bekannt gegeben. “In den Krankenhäusern der Region müssen die Patienten versorgt werden, damit ist auch die Ernährung gemeint, selbst wenn sie auf künstliche Weise erfolgt. Wenn das Personal Koma-Patienten nicht künstlich ernährt, verstößt es gegen seine Pflichten”, hieß es in dem Schreiben. Dies gelte auch für den Fall, dass ein Gericht die Genehmigung für die Aussetzung der künstlichen Ernährung eines Patienten gibt, wie es ein Mailänder Berufungsgericht im Frühjahr für Eluana getan hatte.

Der zuständige Kurienkardinal Javier Lozano Barragan lobte die Entscheidung der lombardischen Gesundheitsbehörden. Man dürfe nicht zulassen, dass Eluana einen qualvollen Tod leide. Sie würde an Hunger und Durst sterben.

“Ich lasse mich nicht entmutigen. Ich kämpfe weiter bis zur Umsetzung des Richterbeschlusses, der mir ermöglichen wird, den Leiden Eluanas ein Ende zu setzen” reagierte Beppe Englaro auf den Brief. Der Fall der Frau aus Lecco, die seit einem Autounfall 1992 ohne Bewusstsein ist, spaltet seit Monaten die italienische Öffentlichkeit.

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