Im Mittelpunkt steht die geplante Beobachtermission der EU im georgischen Kernland. Sie soll rund 100 Mann umfassen, das zivile Team soll die Einhaltung des Waffenstillstands zwischen Georgien und Russland überprüfen.
Die EU verlangt von Russland, seine Truppen auf die Linien vor der Militärintervention in Georgien zurückzuziehen. Die von Moskau als unabhängig anerkannten abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien, aber auch Teile des georgischen Kernlandes sind von russischen Truppen besetzt. Die EU-Außenminister, unter ihnen die österreichische Ressortchefin Plassnik, wollen in Avignon auch über das künftige Verhältnis mit den USA nach der Präsidentschaftswahl im November beraten.
Unterdessen beraten bei einer Sondersitzung in Moskau auch die Staatschefs von Russland und mehreren früheren Sowjet-Republiken über die Krise im Südkaukasus. In der russischen Hauptstadt kommt dazu die nach dem Zerfall der Sowjetunion gegründete Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) unter Leitung des russischen Präsidenten Medwedew zusammen. Dem politisch und militärisch engagierten Bündnis gehören auch Weißrussland, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan an.
US-Präsident Bush will Russland für seine Invasion in Georgien bestrafen. Wie die Nachrichtenagentur AP aus Regierungskreisen in Washington erfuhr, plant die US-Regierung, das im Mai unterzeichnete, aber noch nicht ratifizierte Abkommen über eine enge Zusammenarbeit in der zivilen Nutzung der Atomenergie mit Moskau aufzukündigen. Das könne schon in den nächsten Tagen geschehen, hieß es in Washington.