Heino Meusburger auf dem Weg zum EM-Titel

Die Jäger: Eine starke Armada italienischer Topfahrer, die dem Vorarlberger den Sieg streitig machen wollen. Meusburger, der vom Schweizer Team Keller Motos mit einem ausgezeichneten Motorrad (Yamaha) beliefert wird, will sich den großen Triumph nicht mehr nehmen lassen. Auch wenn es sehr eng wird. Fünf Fahrer haben noch die Möglichkeit, um den Sieg mitzufahren, so Meusburger.
Gute Chancen
Heino Meusburger sitzt an seinem Schreibtisch und zeigt am Computer, wo es als nächstes hingeht. Zwei Läufe in Andorra. Da habe ich sehr gute Chancen, so der Andelsbucher. Gute Chancen deshalb, weil die Konkurrenz dort für einmal keinen Trainings-Vorteil hat. Das größte Problem des Vorarlbergers: Ich kann hier nirgendwo trainieren. Muss nach Italien oder Spanien, um die Strecken kennenzulernen. Was er im Ländle machen kann, ist sich fit zu halten. Körperlich, aber auch im Kopf, so der EM-Führende. Täglich ein bis zwei Stunden trainiert er, um sein großes Ziel zu erreichen. Meusburgers Stärke ist seine Routine. Seit 32 Jahren sitzt der 35-Jährige schon auf Motocross-Maschinen. Das erste Mal mit drei Jahren, erinnert er sich zurück. An 17 Wochenenden im Jahr fährt Meusburger Rennen. Dazu kommen noch unzählige Trainingskilometer. Der Andelsbucher Unternehmer ist viel unterwegs. Meist begleitet von Mechaniker Pius Lang und Freundin Silvia Feuerstein. Nach Saison-Ende möchte Meusburger etwas kürzer treten, sich wieder mehr um sein Autohaus in Andelsbuch kümmern. 500 Autos wechseln dort jährlich den Besitzer. Mit dem EM-Titel in der Tasche wäre ein guter Zeitpunkt gefunden, die Karriere ausklingen zu lassen. Ob es für ihn aber ein Leben ganz ohne Drifts geben kann, ist zu bezweifeln.
Michael Gasser