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Grüne für automatische Staatsbürgerschaft

Die Grünen wollen eine automatische Staatsbürgerschaft für Kinder, die hierzulande geboren sind und deren Eltern sich legal im Land aufhalten. Sind Sie auch dafür?

“Österreich leistet sich den Luxus, aus den hier geborenen Babys und Kindern Ausländer zu machen”, kritisierte die Wiener Gemeinderätin Alev Korun, die für die Grünen auf dem sicheren Listenplatz drei für den Nationalrat kandidiert.

Die Kinder müssten dann unter hohem bürokratischen Aufwand wieder eingebürgert werden, obwohl es sich um Menschen handle, deren Eltern Arbeit hätten und die hier sozialisiert seien, sagte Korun am Dienstag in Wien. Sie sprach von einer “Zwangsausbürgerung ausländischer Kinder” und verlangte ein Ende der “Blut- und Bodenideologie” im Fremdenrecht.

Schon derzeit handle es sich bei konstant einem Drittel der Menschen, die eingebürgert werden, um hier Geborene. Österreich hinke in der Gesetzgebung außerdem der europäischen Entwicklung hinterher. So bekämen etwa Kinder von Migranten mit unbefristetem Aufenthaltsrecht automatisch die Staatsbürgerschaft.

Wie aufwendig der Einbürgerungsprozess ist, erlebte die in Ankara geborene Korun am eigenen Leib: Für die Erlangung der Staatbürgerschaft habe sie 1996 ganze 23.000 Schilling (rund 1.671 Euro) aufgewendet, sagte sie. Mittlerweile sei der Betrag sicher um die Hälfte gestiegen, was eine sehr große Hürde für die Betroffenen darstelle.

Auch die stellvertretende Bundessprecherin Glawischnig kritisierte Versäumnisse in der Vergangenheit. Statt Lösungen zu schaffen, werde aus den Migranten vor allem politisches Kapital geschlagen. Sie forderte ernsthafte Lösungen etwa bei den Sprachkursen: Hier gebe Österreich jährlich nicht einmal eine Mio. Euro aus, was deutlich zu wenig sei, wie sie am Beispiel Dänemark erläuterte: Dort würden allein 120 Mio. Euro für Sprachkurse ausgegeben. Wenn man sage, Deutsch sei wichtig, dann “ja, aber bitte ernsthaft”, so Glawischnig.

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