AA

Studiengebühr: Broukal bestätigt Einigung auf Fachebene

SP-Wissenschaftssprecher Josef Broukal hat am Donnerstag gegenüber der APA die Einigung zwischen SPÖ, FPÖ und Grünen bei Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen "auf Fachebene" bestätigt.

Es gebe aber noch einen “Generalvorbehalt” von FP-Wissenschaftssprecher Martin Graf, weil die FPÖ díesen Bereich mit dem geplanten Gesamtpaket junktimiere.

Im Detail sollen die neuen Regelungen laut Broukal so aussehen: Die Studiengebühren werden zwar nicht grundsätzlich abgeschafft, es soll aber eine “breite Palette an Ausnahmen” geben. Als Grundregel soll laut Broukal gelten, dass die Mindeststudiendauer pro Abschnitt plus zwei Semester gebührenfrei sind. Nutzt man im ersten Abschnitt ein Toleranzsemester nicht aus, kann man es in den zweiten Abschnitt mitnehmen und hat dann drei Semester Überschreitungszeit.

Von den Gebühren befreit sollen alle werden, die mindestens einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen, oder Kinder unter sieben Jahren haben. Behinderte Studenten sollen vollständig befreit werden. Nichts zahlen müsse man – in der betreffenden Zeit – bei längerer Krankheit sowie bei Präsenz- bzw. Zivildienst. “Ich bin neugierig, wer dann in drei Jahren noch Studiengebühren zahlt, das können nur sehr wenige sein”, sagte Broukal.

EU-Bürger müssen natürlich gleich wie Österreicher behandelt werden. Für alle anderen Ausländer soll die Studiengebühr von derzeit 726 Euro pro Semester halbiert werden.

Den Unis soll der Einnahmenentfall durch die Abschaffung der Gebühren vollständig ersetzt werden, sagte Broukal. Dazu soll jedes Jahr “fiktiv berechnet werden, wieviel die jeweilige Uni aus den Studienbeiträgen erhalten hätte, und das wird dann ersetzt”.

Die den Unis derzeit eingeräumte Möglichkeit, Zugangsbeschränkungen in Human- und Zahnmedizin, Veterinärmedizin, Psychologie, Publizistik und Betriebswirtschaftslehre anzuwenden, soll – mit Ausnahme der drei medizinischen Fächer – fallen. In Human-, Zahn- und Veterinärmedizin soll die derzeitige Quote – 75 Prozent der Studienplätze für Österreicher, 20 für EU-Bürger und fünf Prozent für Nicht-EU-Bürger – bestehen bleiben. Allerdings soll die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze so weit steigen, dass “wieder so viele inländische Studenten beginnen können, wie vor Verhängung der Zugangsbeschränkungen”, sagte Broukal. Den Unis sollen dafür “die nachgewiesenen berechtigten Kosten für diese Erhöhung der Zahl der Studienplätze durch zusätzliche Mittel des Bundes abgegolten werden”.

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Studiengebühr: Broukal bestätigt Einigung auf Fachebene
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen