Menschenrechtlerinnen mit Anklageschrift gegen Karadzic unzufrieden
Die Tribunalsanklage habe es unterlassen, auch Vergewaltigungen als Teil der Kriegsstrategie in die Anklageschrift aufzunehmen, teilte die Belgrader NGO “Frauen im Schwarz” mit.
Die Menschenrechtlerinnen appellierten an das UNO-Tribunal, diesen Umstand zu analysieren und in die Anklageschrift als einen besonderen Punkt die “Vergewaltigungen als Teil der Kriegsstrategie” aufzunehmen. Die Tribunalsanklage habe mit ihrer Entscheidung die weiblichen Opfer an den Rand gedrängt und die Erfahrungen von vergewaltigten Frauen und sonstigen weiblichen Kriegsopfern negiert, sagen serbische Menschenrechtlerinnen.
In der jüngsten Anklageschrift werden Karadzic in elf Punkten Völkermord nicht nur in der ehemaligen muslimischen Enklave Srebrenica, sondern auch anderswo in Bosnien-Herzegowina sowie weitere Kriegsverbrechen angelastet. Karadzic wurde am 21. Juli, fast dreizehn Jahre nach dem Kriegsende in Bosnien, in Belgrad festgenommen.