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Südkorea: Nordkoreas Atomkurs gefährdet internationale Abmachung

Die geplante Wiederinbetriebnahme des nordkoreanischen Atom-Reaktors in Yongbyon könnte nach Ansicht Südkoreas die internationalen Bemühungen um eine Beendigung des Atomkonflikts zunichtemachen. "Wir befinden uns in einer schwierigen Lage, die uns vielleicht wieder ganz an den Anfang zurückwirft", sagte der südkoreanische Außenminister Yu Myung Hwan am Freitag. Möglicherweise wolle die Regierung in Pjöngjang vor den US-Wahlen den Druck auf den scheidenden Präsidenten George W. Bush und seinen Nachfolger erhöhen. Nordkorea beendet Kontrollen von Atomanlage

Experten zufolge könnte Bush in den letzten Monaten seiner Amtszeit zu Zugeständnissen bereit sein, um sich mit einem außenpolitischen Erfolg von der Weltbühne zu verabschieden. Sollte er hart bleiben, befinde sich Nordkorea durch seinen Schwenk immerhin in einer stärkeren Verhandlungsposition gegenüber der neuen US-Regierung.
Nordkorea hatte Yongbyon im Rahmen eines Abkommens mit den USA, Russland, China, Japan und Südkorea stillgelegt und den Abbau der Anlage zugesagt. Die USA strichen das Land jedoch nicht von ihrer Liste sogenannter Terror-Staaten. Daraufhin rückte Nordkorea von der Vereinbarung ab und kündigte an, den Reaktor wieder in Betrieb zu nehmen. In der Anlage kann Plutonium für Atomwaffen produziert werden. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde will das Land die Anlage in der kommenden Woche wieder reaktivieren. Am Mittwoch hatte Nordkorea die Entfernung aller Siegel und Überwachungskameras angeordnet und internationalen Kontrolleuren den Zugang zur Wiederaufbereitungsanlage verboten. Noch befänden sich allerdings UN- und US-Inspektoren auf dem Reaktorgelände, sagte Yu.

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