Die häufigste Ursache für Verletzungen bei Senioren sind Stürze. Das Problem dabei: Betagte Menschen erholen sich oft nur sehr schwer von Knochenbrüchen und anderen unfallbedingten Leiden. Nicht selten führen solche Zwischenfälle direkt in die Pflegebedürftigkeit. Diesem höchst aktuellen Thema widmet sich auch das Mini Med Studium am kommenden Mittwoch im Cubus in Wolfurt. Primar Dr. Hartmut Häfele, einer der renommiertesten Unfallchirurgen des Landes, informiert ausführlich über Ursachen sowie Möglichkeiten der Vorbeugung und Behandlung.
Mit der steigenden Lebenserwartung sind auch Verletzungen bei älteren Menschen häufiger geworden. Entscheidend für das Verletzungsrisiko ist in erster Linie das biologische Alter, betont Hartmut Häfele. Dieses wird allerdings auch beeinflusst von Lebensstil und Begleiterkrankungen. Wobei letztere oft entscheidend sind für die Heilungschancen. Beispielgebend für eine typische Verletzung im Alter ist die Schenkelhalsfraktur. Die Anzahl dieser Brüche hat sich im Laufe der letzten zwanzig Jahre europaweit verdoppelt. Ursache sind laut Häfele internistische Erkrankungen, die zu Schwindelzuständen und kurzen Bewusstseinsverlusten führen können. Diese sollten daher optimal behandelt werden, betont der Leiter der Unfallchirurgie am LKH Bregenz.
Senioren können aber auch selbst einiges für ihre persönliche Sicherheit tun. Hartmut Häfele rät zur Verwendung von Gehhilfen, empfiehlt regelmäßige körperliche Bewegung, um den Knochenabbau zu verhindern bzw. zu verzögern und appelliert, Hilfe in Anspruch zu nehmen, so es die Situation erfordert. Denn bekanntlich neigt der Mensch dazu, sich erst Unterstützung zu holen, wenn es schon fast zu spät ist. Grundsätzlich haben die Fortschritte in der Medizin, besonders die Entwicklung neuer Implantate, die Heilungschancen nach Knochenbrüchen bei älteren Menschen wesentlich verbessert. Ausschlaggebend für die Wiederherstellung ist jedoch die Kooperation bzw. Kooperationsfähigkeit des Patienten, betont Häfele.