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Wählerregistrierung in Afghanistan begonnen - Taliban-Drohungen

Trotz der sich verschärfenden Sicherheitslage hat in Afghanistan die Wählerregistrierung für die im Herbst 2009 geplante Präsidentschaftswahl begonnen. In 15 zentral- und nordostafghanischen Distrikten startete heute die erste Phase zur Erfassung von Wahlberechtigten. Zweifel an Sieg über Taliban

Bis Februar 2009 sollen in drei weiteren Phasen die Distrikte im Norden sowie im unruhigen Süden und Osten Afghanistans erfasst werden.

Bei der Initiative geht es vor allem um bisher nicht registrierte Wähler, darunter zurückgekehrte Flüchtlinge und junge Menschen im Alter von mindestens 18 Jahren. Die rund 13 Millionen Bürger, die bereits für die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in den Jahren 2004 und 2005 registriert worden seien, müssten sich hingegen nicht noch einmal melden, sagte ein Sprecher der Wahlkommission.
“Wir erwarten, dass sich insgesamt etwa acht Millionen Menschen neu registrieren lassen.” Beobachter gehen davon aus, dass die radikalislamischen Taliban vor allem in ihren Hochburgen nahe der Grenze zu Pakistan versuchen werden, die Wählerregistrierung zu verhindern. In der zentralen Provinz Ghazni verhinderten Taliban-Kämpfer bereits am Montag die Auslieferung von Unterlagen und Ausrüstung zur Wählerregistrierung. Die Wahlkommission erwägt nun den Einsatz von Hubschraubern.

Der als Marionette der USA verschriene afghanische Präsident Hamid Karzai will sich zur Wiederwahl stellen. Taliban-Sprecher Kari Yussuf Ahmadi erklärte dazu, die Afghanen sollten nicht “ihre Zeit verschwenden für ein betrügerisches Werk der USA”.

Die Präsidentenwahl 2004 und die Parlamentswahl 2005 wurden von den Taliban nicht gestört. Seitdem ist die Gewalt im Lande jedoch massiv angestiegen – heuer allein um 30 Prozent gegenüber 2007.
Seit Jahresbeginn starben bei Kämpfen und Anschlägen landesweit bereits mehr als 4000 Menschen.

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