Landwirt soll Knecht Jahre lang ausgebeutet haben
Der Knecht, dem vor dem Pflegschaftsgericht das geistige Niveau eines Zehnjährigen attestiert wurde, soll laut dem Sachwalter auf dem Bergbauernhof von früh bis spät hart gearbeitet haben, wie das Medium berichtete. Nur Sonntagnachmittag habe er frei gehabt, bei freier Kost und Logis habe der Mann ein Taschengeld von 20 bis 30 Euro monatlich erhalten.
Der 55 Jahre alte Knecht soll sich im Februar vom Hof abgesetzt haben. Das Gericht hatte einen Sachwalter eingesetzt, nachdem der Fall ruchbar geworden war. Eine Überprüfung der Einkommens- und Vermögensverhältnisse habe ergeben, dass der Mann “völlig mittellos” sei. Dennoch dürfte der Mann eine Zeit lang sogar als Pächter des Bergbauernhofes und als Empfänger von EU-Förderungen geführt worden sein.
Der Landwirt, der den Hof inzwischen seinem Sohn übergeben haben soll, verwies laut der Zeitung auf seinen Anwalt. Laut einem Schreiben der Landarbeiterkammer aus dem Jahr 1999 seien alle offenen Beträge an den Knecht ausbezahlt worden. Damals sei der 55-Jährige auf dem Bauernhof gekündigt und für kurze Zeit in einem Altersheim untergebracht gewesen, dann aber wieder auf dem Hof beschäftigt worden. Der Sohn des angezeigten Bauern gab eine “gewisse Schuld” zu. Doch seien die Forderungen überzogen, die Vorwürfe des Betruges und der Misshandlungen aus der Luft gegriffen.