Einer ihrer Anführer wurde wegen Stimmenkaufs schuldig gesprochen. Die PPP war als Nachfolgeorganisation der aufgelösten Partei “Thai Rak Thai” (TRT) (“Thais lieben Thais”) des für massive Korruption verantwortlich gemachten früheren Regierungschefs Thaksin Shinawatra gegründet worden.
Thaksin, der sich in Großbritannien aufhält, war im September 2006 nach sechs Jahren im Amt durch einen von der Krone gebilligten Militärputsch gestürzt worden. Doch gewann die PPP als Partei seiner Anhänger die Parlamentswahlen im Dezember 2007. In den Augen der Opposition ist Somchai eine Marionette Thaksins.
Der nach den jüngsten schweren Unruhen zurückgetretene stellvertretende Regierungschef Chavalit Yongchaiyudh hat sich unterdessen für einen Militärputsch zur Lösung der innenpolitischen Krise ausgesprochen. “Ich sehe (als Ausweg nur) einen Putsch”, sagte der Ex-General der Bangkok Post” (Freitag-Ausgabe). “Wenn das Militär eingeschritten ist, sollte … eine Übergangsregierung geformt werden, in der alle Parteien vertreten sind.”
Chavalit war nach den blutigen Straßenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten Anfang dieser Woche zurückgetreten. Er war beauftragt, mit dem außerparlamentarischen Oppositionsbündnis Volksallianz für Demokratie (PAD) zu verhandeln, das seit Wochen versucht, die Regierung zu stürzen.
Ende August, nach der Erstürmung des Amtssitzes des Ministerpräsidenten, wurden gegen insgesamt neun Wortführer der PAD Haftbefehle erlassen. Sie waren wegen Hochverrats angeklagt worden. Die thailändische Justiz ließ die Anklage mit der Begründung fallen, der Vorwurf sei überzogen. Daraufhin stellten sich sieben PAD-Anführer laut Parteiangaben am Freitag der Polizei in Bangkok, nachdem die Haftbefehle ihnen nur noch illegale Versammlung und Aufruf zum Aufruhr vorgeworfen wurde. Nach einer zweistündigen Befragung seien sie gegen Zahlung einer Kaution freigekommen, sagte der PAD-Führer und Medienmagnat Sondhi Limthongkul.