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Bub von TV-Gerät erschlagen: Sachverständiger prüfte Verankerung

Nachdem am Montag ein Siebenjähriger im weststeirischen Preding von einem Fernsehgerät erschlagen worden ist, hat noch in den Abendstunden ein Sachverständiger für Bauwesen im Auftrag des Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft die Montage des Apparats überprüft. Bub von TV erschlagen 

Laut Chefermittler Anton Kiesl werde das Ergebnis aber erst in der kommenden Woche vorliegen. Unterdessen soll der Leichnam des Buben am Dienstag in der Gerichtsmedizin Graz obduziert werden.

Der genaue Hergang des Unfalls ist noch nicht restlos geklärt. Fest stehe aber, dass der Fernseher in etwa 180 Zentimeter Höhe auf einem Brett gestanden hat, das von zwei an die Wand montierten Bügeln gehalten wurde. “Wenn das Gerät mittig am Brett stand, war es stabil”, erklärte Kiesl. Der Bub dürfte sich aber, als er die Geldbörse vom TV-Apparat holen wollte, festgehalten haben. “So könnte die ganze Sache in eine instabile Lage geraten sein”, versuchte der Kriminalbeamte der Hergang zu rekonstruieren.

Der Sachverständige habe in jedem Fall Fotos gemacht und die Bügel sowie Verankerung genau begutachtet. Ob es Mängel an dem vom Vater angeblich selbst montierten Regal gab, soll kommende Woche mit dem schriftlichen Bericht des Experten fest stehen, so Kiesl. Bei dem Fernseher habe es sich um ein altes Röhrengerät gehandelt. “Man kann sich vorstellen, was passiert, wenn so ein schweres Gerät auf so einen kleinen Bub fällt, der vielleicht nicht einmal so schwer ist”, so der Beamte zur APA.

Michael Höllwarth, Präsident von “Große schützen Kleine” hielt am Dienstag auf APA-Anfrage das Unglück für “tragisch, aber keinen Einzelfall”. In den vergangenen Jahren sind zwei Kinder in die Klinik nach Graz gebracht worden, nachdem ein TV-Gerät auf sie gestürzt war. 20 Sprösslinge, auf die Regale, Kästen oder andere Möbel gefallen waren, kamen bereits 2008 in die Kinderklinik nach Graz.

Den Aufzeichnungen des Vereins zu Folge sind in den vergangenen Jahren österreichweit zwei Kinder durch umstürzende Regale ums Leben gekommen. “Große schützen Kleine” verzeichnete 2007 rund 24.000 Kinderunfällen in der Steiermark – österreichweit waren es rund 173.000 Unfälle. 85 Prozent passieren zu Hause, in der Freizeit oder beim Sport. Von den 34 tödlichen Kinderunfällen 2007 passierten 19 in genau diesem Umfeld.

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