Mit 55 Formationen aus 16 Nationen und 700 Aktiven versammelt sich das bislang größte EM-Feld dieser jüngsten Turnart. Darunter befinden sich auch vier österreichische Teams: TSZ Dornbirn, Grazer Turnerschaft, Union West-Wien und TS Wolfurt. Man strebt unisono das Mittelfeld an.
Inhaltlich stellvertretend für die komplette ÖFT-Delegation meint die Trainerin der aktuellen Staatsmeister-Mannschaft aus Dornbirn, Mag. Marialuise Kogler: “Wir haben uns durch gute Trainingsbedingungen und Erfahrungen bei internationalen Wettkämpfen weiter gesteigert. Daher freuen wir uns auf die Europameisterschaften. Jeder Platz im Mittelfeld ist für uns ein toller Erfolg”. Bundesfachwart Alexander Susnik: “Bislang lagen wir international eher im hinteren Drittel. Heuer sollte ein Sprung nach oben gelingen. Auf einen Finalplatz unter den besten Acht werden wir aber voraussichtlich keine Chance haben”.
Skandinavien gibt den Ton an
Team-Turnen stammt aus Skandinavien. Der Dreikampf aus Akro-Showgymnastik, Tempobodenturnen und Minitrampolinspringen ist dort die am weitesten verbreitete Turnart. Auch die EM-Favoriten 2008 kommen einmal mehr aus Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland. In Nordeuropa spezialisiert man sich zumeist von Beginn an auf das Team-Turnen und die Spitzenteams arbeiten professionell.
Frühe Spezialisierung oder zweiter Weg?
Anderswo wechselt man meist erst vom Gerätturnen oder nach der Kunstturn-Karriere zum nur in Europa betriebenen Team-Turnen. So verfügt das Wiener EM-Team beispielsweise über eine (noch) amtierende Kunstturn-Staatsmeisterin (Theresa Pirka) und einen Ex-WM-Teilnehmer (Arno Gasteiger). Die Wolfurter werden vom erst kürzlich zurück getretenen Lukas Wüstner verstärkt, der somit heuer seine bereits zweite EM turnt. In Gent werden die Wolfurter vom Vorarlberger Kunstturn-Landestrainer Mag. Lubos Matera betreut, der früher ebenfalls selbst beide Bereiche auf Spitzenniveau betrieben hatte: Die skandinavischen Profis liegen außer Reichweite. Mit den dahinter liegenden Mannschaften wollen wir mithalten.