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Flüchtigem Mafioso Sorgerecht entzogen

Erstmals hat ein italienisches Gericht einem flüchtigen Mafioso das Sorgerecht für seine Kinder entzogen. Dem seit vier Jahren gesuchten mutmaßlichem Mafia-Mitglied Giuseppe De Stefano sei das Sorgerecht für seine ein und zwei Jahre alten Kinder entzogen worden.

Bisher war es in Italien nur möglich, zu lebenslanger Haft verurteilten Verbrechern das Sorgerecht zu entziehen. Das Gericht in Reggio di Calabria befand jedoch, der Staat habe das Recht einzugreifen, damit Eltern “ihre Kinder nicht vom Weg von Recht und Gesetz abbringen”.

Die Mutter der Kinder habe jetzt das alleinige Sorgerecht, da sie nach Überzeugung der Justiz nicht in die kriminellen Aktivitäten ihres Mannes verstrickt ist, berichtete “Panorama”. Das Nachrichtenmagazin feierte das Gerichtsurteil als neuen Abschnitt im Kampf gegen die kalabresische Mafia-Organisation ‘Ndrangheta. Bisher hätten Kinder von Mafiosi “im Klima ständiger und echter Sklaverei leben” müssen. Nach den Traditionen der ‘Ndrangheta erhält den Angaben zufolge der erstgeborene Sohn eines Mitglieds bereits in den Windeln automatisch eine Art Mafia-Taufe, die ihm seinen späteren Lebensweg praktisch vorzeichnet.

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