Die Torsperre fiel zwar, aber der 3:1-Auswärtssieg in Höchst ist für die Grafenstädter ein weiterer Beweis des Aufwärtstrend. Für Höchst wird die Lage langsam ernst, gegen unmittelbare Kontrahenten um den Ligaverbleib verlor man in kürzester Zeit zum wiederholten Male. Wir hätten uns zumindest einen Zähler verdient, zwei dumme Gegentore brachten uns um den Lohn einer guten Arbeit, ärgerte sich Höchst-Trainer Michi Grabherr nach der völlig unnötigen Pleite zum Heimabschluss.
Der Abstieg ist für uns sicher kein Thema, wir werden die erforderlichen Punkte bestimmt noch machen, wenn es sein muss eben im Frühjahr, nimmt Höchst-Präsident Fredi Loibner den ganzen Druck von der Mannschaft. Allerdings wäre Höchst trotz fünftletztem Tabellenplatz derzeit Absteiger in die Vorarlbergliga. Deshalb wäre der sechste Heimsieg im Ländlederby gegen Hohenems fast schon ein Muss gewesen. Der Wille und der enorme Kampfgeist war für Höchst diesmal gegen ein spielstarkes Hohenems zuwenig, um Punkte zu ergattern.
Torchancen gab es wenig im Prestigeduell, vorwiegend war das Derby durch viele Zweikämpfe im Mittelfeld geprägt. So fiel das Führungstor der Emser kurz vor der Pause nach einem Freistoß von der halblinken Seite durch Routinier Philipp Schwarz. Der Ex-Feldkircher brachte einen Schuss im gegnerischen Gehäuse unter (42.). Dann hatte Höchst noch Riesenglück, als Libero Michi Moosbrugger nach einem Torraub an Daniel Wäger nicht vom Platz gestellt wurde (43.). Auch nach dem 0:2-Kontertor von Tamas Tiefenbach (Flachschuss ins lange Eck) gaben die Hausherren nicht auf und drängten vehement auf den Ausgleich.
Doch mehr als der Anschlusstreffer von Tobias Büchele (Traumtor per Freistoß ins rechte Kreuzeck aus rund 30 Metern) gelang Höchst nicht mehr. Moosmann (88./Volleyabnahme) und Büchele (74.) fanden noch gute Möglichkeiten für Zählbares vor. Kurz vor dem Schlusspfiff setzte Youngster Pascal Breitenberger der Grabherr-Truppe mit dem 3:1-Kontertor den endgültigen Todesstoß. Die VfB Torsperre fiel exakt nach 465 Minuten, Goalie Markus Müller hatte gegen den Kracher von Büchele keine Abwehrchance. Martin Schneider Hohenems-Trainer: Der Sieg geht mehr als in Ordnung, wir waren klar besser in allen Belangen, Höchst hatte nicht eine echte Torchance während der 90 Minuten. Im heißen Abstiegskampf haben wir uns vorerst ausgeklinkt und das soll auch so bleiben, unsere Qualität reicht bei weitem für den Ligaerhalt aus.Thomas Knobel