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Krawalle bei Protesten gegen Schulreform in Rom

Massive Studentenproteste gegen die verabschiedete Reform des Bildungswesens sind am Mittwoch in Rom in Handgreiflichkeiten ausgeartet. Eine Gruppe rechtsextremer Studenten versuchte die Führung eines Demonstrantenzugs zu übernehmen.

Dabei kam es zu Krawallen mit linken Studenten, die die Piazza Navona in ein Schlachtfeld verwandelt haben. 20 Studenten wurden festgenommen.

Studenten warfen die Stühle und Tische einiger Lokale auf dem Platz gegen andere Jugendliche, die sich mit Knüppeln wehrten. Die Polizei versuchte, die rivalisierenden Studentengruppen zu trennen. Dabei wurden mehrere Jugendliche verletzt. Nach Angaben der Studentenverbände versammelten sich über 50.000 Demonstranten auf der Piazza Navona. Bei einer Demonstration in Mailand kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei, nachdem einige Studenten Knallkörper gegen die Sicherheitskräfte geworfen hatten.

Der italienische Premier Berlusconi beschuldigte die oppositionelle Linke, die Studentenproteste angestiftet zu haben. Er begrüßte die Verabschiedung der Bildungsreform. “Jetzt können wir die italienische Schule reformieren. Wir kehren zu einem Schulsystem zurück, in dem Ernsthaftigkeit, Fleiß und gutes Benehmen im Vordergrund stehen”, betonte Unterrichtsministerin Mariastella Gelmini, Verfasserin der Reform.

Mit der Reform soll insbesondere die Autonomie der einzelnen Schulen und die Verantwortlichkeit der Schulleiter gestärkt werden. Schüler könnten wegen schlechten Benehmens durchfallen. Schulen sollen außerdem die Freiheit haben, Uniformen einzuführen. Die Schüler sollen überdies 33 Stunden im Jahr Unterricht zum Inhalt der italienischen Verfassung erhalten. In den Volksschulen sollen die Kinder einen einzigen Lehrer pro Klasse haben und nicht mehr drei wie bisher.

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