Dies teilte der haitianische Präsident René Préval mit. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte.
“Heute (Samstag, Anm.) früh wurde eine Klasse mit 21 Schülern und dem Lehrer gefunden. Alle sind tot”, sagte Präsident Préval in Pétion-Ville. Noch sei nicht klar, wie viele Leichen noch aus den Trümmern geborgen würden, da die Rettungsarbeiten andauerten. Acht weitere Menschen verstarben nach Behördenangaben im Krankenhaus, nachdem sie zunächst lebend geborgen worden waren. Noch immer seien Kinder unter den Trümmern verschüttet, sagte die Sprecherin des Zivilschutzes, Nadia Lochard. Es aber gebe Anzeichen, dass sie am Leben sind.
An den Bergungsarbeiten beteiligten sich UN-Truppen und Rotkreuz-Mitarbeiter. Am Samstag sollten auch Feuerwehrleute aus dem französischen Überseegebiet Guadeloupe eintreffen. Den Helfern fehlte es zunächst vor allem an schwerem Räumgerät, um die Stahl- und Betontrümmer zur Seite zu schaffen. Der US-Entwicklungsdienst USAID schickte nach eigenen Angaben 38 Nothelfer und vier Suchhunde an den Unglücksort.
Augenzeugen zufolge war der erste Stock der kirchlich geführten Schule “La Promesse” (Das Versprechen) plötzlich eingebrochen und hatte Schüler und Lehrer unter sich begraben. Fünf angrenzende Häuser wurden beschädigt oder stürzten ebenfalls ein. In der Schule werden bis zu 700 Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 20 Jahren unterrichtet. Wie viele Menschen zum Zeitpunkt des Einsturzes tatsächlich in den Gebäude waren, war weiterhin unklar.