In der Folge erklärte er den Begriff Krebsstammzellen – die nicht Krebszellen, sondern die Anlagen dazu in unserem Körper sind. Danach waren die ursächlichen Faktoren bei Krebs das Thema, denn Krebs sind mehr als 100 Krankheiten”, wie der Experte betonte. Ursachen können Infektionskrankheiten, die Umwelt, die Gene, das Alter oder auch die Ernährung sein. Einseitige Ernährung bedeutet Mangelernährung und bringt auf der ganzen Welt viele Folgeerkrankungen mit sich, so der Oberarzt. Primar Dr. Andreas Reissigl vom LKH Bregenz führte aus, wie Ernährung zur Krebsvorbeugung eingesetzt werden kann: 30 Prozent der Krebserkrankungen können mit richtiger Ernährung verhindert werden, aber auch das Fortschreiten bestehender Erkrankungen kann deutlich verlangsamt werden.”
Krebsfördernde Stoffe
Der Primar erklärte die krebsfördernden Stoffe in der Nahrung – wobei er betonte, dass natürlich die Menge eine wichtige Rolle spielt. Protektive Nahrungsinhaltstoffe sind sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine (vor allem C, D, E) und Selen (speziell bei Prostatakrebs). Dr. Reissigl erklärte, in welchem Obst und Gemüse welche positiven Inhaltsstoffe vorkommen – und wie sie sich auswirken können. Anhand verschiedener Beispiele (Brust-, Darm- oder Prostatakrebs) erläuterten die beiden Experten, welche Nahrungsmittel einen besonders positiven Einfluss haben können. Dr. Lang zeigte auch, wie wichtig dabei die richtigen Methoden der Zubereitung und Konservierung sind. Mangelernährung ist inzwischen in Europa praktisch kein Thema mehr, dagegen nimmt die Fehlernährung immer mehr Raum ein.
Körperliche Aktivität
Fördern sollte man körperliche Aktivität, den Konsum von pflanzlichen Lebensmitteln – vermeiden sollte man Übergewicht, energiedichte Lebensmittel (etwa gesüßte Getränke), Lebensmittel tierischer Herkunft (v. a. rotes Fleisch), außerdem Salz (v. a. Haltbarmachung durch Pökeln) und Alkohol. Wichtig: Der Nährstoffbedarf sollte durch Nahrungsmittel und nicht durch Nahrungsergänzungmittel gedeckt werden!” Eine ausgewogene Mischkost, das Anstreben von Wohlfühlgewicht” und eine bilanzierte Kalorienaufnahme waren – neben Nichtrauchen und wenig Alkohol – die abschließenden Tipps der Experten.