Weihnachtsmärkte - Samstag startet Wiens Christkindlmarkt
Das Programm samt neuem Christkindl wurde am Donnerstag von Christkindls Helferlein präsentiert, zu denen Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (S), Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank und der Markthandelsobmann Akan Keskin gehörten.
Man wolle weiterhin der kinderfreundlichste Christkindlmarkt Europas sein, proklamierte Keskin als Ziel. Deshalb bleibe der Verkauf von Kriegsspielgerät weiter verboten. Stattdessen gibt es Kasperltheater, Ponyreiten oder “Christkindls Werkstatt”, wo die Kleinen selbst Geschenke basteln können. Im Rathauspark stehen Themenpavillons mit Titeln wie “Confettis Winterzirkus mit den singenden Wuscheln” oder “Hoki Pokis Schokoladenfabrik”.
Eine der Hauptattraktion für Kinder wird wieder das Christkindl sein, das bereits zum fünften Mal in einem Casting gekürt wurde. Das Goldlöckchen wird heuer von der 19-jährigen Karina-Lisa dargestellt, hauptberuflich Studentin der Theater-, Film- und Medienwissenschaft. Karina-Lisa wird in ihrer neuen Rolle auf dem Markt zugegen sein und Geschichten lesen. An den Adventswochenenden besucht sie außerdem Pensionistenheime, Krankenhäuser und Kindergärten.
Offiziell beginnt das Weihnachts-Treiben am 15. November, wenn Bürgermeister Michael Häupl (S) den großen Christbaum illuminiert. Dieser stammt heuer zwar aus Niederösterreich, allerdings aus den dortigen Quellschutzgebieten des Landes Wien, das sich heuer gewissermaßen den Baum selbst geschenkt hat. Dabei wird man heuer nicht nur auf adventliches Leuchten, sondern auch auf die Umwelt achten. Anstelle der bisher 1.500 Glühlampen kommen heuer 1.500 LEDs zum Einsatz. Dies spart umgerechnet den jährlichen Stromverbrauch von vier Familienhaushalten und damit 5.800 Tonnen CO2.
Ansonsten setzt man heuer auf Kontinuität: Der im Vorjahr eingeführte alkoholfreie Jugendpunsch wird auch 2008 ausgeschenkt und der vor einem Jahr eingeführte Adventkranz mit zwölf Metern Durchmesser, für den zwei Tonnen Reisig verarbeitet werden, kommt ebenfalls wieder zum Einsatz. Aber nicht nur der Eingang vom Ring aus wird geschmückt. In den Bäumen des Rathausparks werden sich philippinische Laternen sowie beleuchtete Schaukelpferde und Zuckerstangen drehen.
“Es geht darum, trotz unserer hektischen Zeit ein bisschen Adventzauber zu verbreiten”, zeigte sich Wiens Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (S) in Weihnachtsstimmung. Zugleich stellte sie klar, dass es zwar einerseits darum gehe, ein Strahlen in Kinderaugen zu zaubern, aber zugleich auch das Herz der Wirtschaftstreibenden höherschlagen zu lassen.
Auch Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank verwies auf die wirtschaftliche Bedeutung der Veranstaltung mit ihren drei Mio. Besuchern, von denen eine halbe Million aus dem Ausland kommt. Immerhin würden laut einer Umfrage 55 Prozent der Gäste Wien als die romantischste Weihnachtsstadt der Welt bezeichnen, berichtete Jank. Zugleich wollen demnach 81 Prozent der Wiener einen Christkindlmarkt besuchen, 31 Prozent sogar einmal in der Woche.