Wie der katholische Pressedienst “AsiaNews” laut Kathpress berichtete, gehört zu den Forderungen auch ein Verbot der Jugendorganisation der nationalistischen Hindu-Bewegung “Vishwa Hindu Parishad” (VHP). Das Schreiben des “National United Christian Forum” (N trägt die Unterschriften von Neu-Delhis Erzbischof Vincent Concessao und dem methodistischen Bischof Taranath S. Sagar.
Die Kirchenführer äußern sich “tief besorgt über die entsetzliche Situation” der Christen im indischen Unionsstaat Orissa. Sie erinnern dabei an Anschläge während des Weihnachtsfestes 2007 und an die sechs Wochen dauernden Ausschreitungen durch hinduistische Extremisten nach der Ermordung des Hindu-Führers Swami Laxmananda im heurigen August. “Wir appellieren an die Regierungen Indiens und Orissas, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, damit örtliche Kräfte nicht mit ihren Plänen Erfolg haben, das große Fest der Christen zu stören”, schreiben die Bischöfe.
Die Veröffentlichung des Appells fiel mit dem Ablauf eines Ultimatums der VHP zusammen. Die Hindu-Bewegung hatte Kundgebungen und Streiks für den Fall angekündigt, dass die Verantwortlichen für den Mord an Laxmananda bis zum 15. Dezember nicht festgenommen seien. Laut indischen Behörden sind maoistische Guerillas für die Tat verantwortlich; die VHP bezichtigt Christen des Anschlags.
Mehrere katholische Bischöfe riefen unterdessen die Gläubigen dazu auf, sich bei den diesjährigen Weihnachtsfeierlichkeiten zurückzuhalten. Aufwendige Festtagsdekoration oder übermäßiger Konsum seien fehl am Platze, so der frühere Vorsitzende der Indischen Bischofskonferenz, Kardinal Telesphore Placidus Toppo von Ranchi. Mit dem Geld sollten stattdessen die bedrängten Christen im Unionsstaat Orissa unterstützt werden, heißt es in einem Schreiben Toppos.
Vor allem im Distrikt Kandhamal sei die christliche Minderheit unvermindert Attacken ausgesetzt, so der Kardinal weiter: “Von Christen bewohnte Häuser wurden dem Erdboden gleichgemacht, Tausende mussten in die umliegenden Wälder fliehen”. Diese Menschen bräuchten eine neue Bleibe und seien deswegen auf Spenden angewiesen.
Auch der Erzbischof von Bombay (Mumbai), Kardinal Oswald Gracias, plädierte für Zurückhaltung. Als Grund nannte er die angespannte Lage im Land. Gracias verwies auf die Terroranschläge in der indischen Metropole, die unlängst mehr als 170 Tote und 300 Verletzte gefordert hatten.