Hauptgründe dafür stellen vor allem die in jüngster Zeit erfolgten Preisstürze am Milch- und Fleischmarkt dar. Auch den Funktionären in der Landwirtschaftskammer, die heute zur jährlichen Vollversammlung lädt, treibt die Entwicklung vielfach die Sorgenfalten auf die Stirn. Sorgen bereitet die Entwicklung der letzten Jahre vor allem Vollerwerbsbauern. Zu diesen zählt auch Georg Keckeis (45) im beschaulichen Bergdorf Dafins.
Zeiten rauer geworden
Keckeis bewirtschaftet dort in dritter Generation einen Hof mit 30 Rindern und fünfzehn Kühen. Die mitunter harte Arbeit am Bergbauernhof bereitet dem vierfachen Familienvater sichtlich Spaß. Ich arbeite gerne mit der Natur. Sie gibt mir auch den Arbeitsrhythmus vor”, sagt Keckeis, der als leidenschaftlicher Bauer gilt. Die Zeiten fürs wirtschaftliche Überleben der Landwirte sei allerdings deutlich rauer geworden, meint der Bauer, der pro Tag bis zu 300 Liter Milch an die Vorarlberg Milch abliefert. Mit großer Sorge” verfolgt er die vielerorts rasant zunehmende Zersiedelung und damit einhergehende Bodenverbrauch” und die Preisverfälle. Innerhalb der letzten zwölf Monate ist der Preis für einen Liter Milch um 25 Prozent gesunken. Ich bekomme jetzt um 11,6 Cent weniger für einen Liter als vor einem Jahr.” Auch die Buchhaltung nehme immer größere Ausmaße an: Jedes Jahr musst du als Landwirt einen Ordner mehr schreiben und ablegen.”
Zahl der Bauern sinkt
Seinem Sohn Michael, der Vaters Erbe am Hof antreten und deshalb im Herbst die Landwirtschaftsschule in Hohenems besuchen will, rät er eine zusätzliche Ausbildung zu machen, meint Keckeis. Viele hätten bereits ihr Dasein als Bergbauer in Dafins an den Nagel gehängt: Vor 25 Jahren hätten noch sieben Bauern Höfe bewirtschaftet. Heutzutage sind es mit mir gerade noch zwei in unserem Dorf.”