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Heftige Schneefälle in Südfrankreich und Norditalien

©AP

Das eisige Winterwetter hat am Mittwoch Südeuropa erreicht. Die französische Hafenstadt Marseille drohte im Schnee zu versinken: Der Flugverkehr und die Schnellzugverbindungen wurden eingestellt. In Norditalien sorgte starker Schneefall für teils chaotische Zustände. Die beiden Flughäfen von Mailand stellten vorübergehend alle Verbindungen ein. Züge hatten bis zu zwei Stunden Verspätung. In etlichen Städten blieben die Schulen geschlossen.

In der südostfranzösischen Region Provence-Alpes-Côte d’Azur wurden rund 30 Züge nach und aus Marseille in Bahnhöfen angehalten, damit sie nicht auf den Gleisen stecken blieben. Auch der Straßenverkehr in der Stadt kam praktisch zum Erliegen, sämtliche Busse blieben im Depot.

Der Schneefall setzte am frühen Morgen ein und sollte nach Angaben des Wetterdienstes bis zum Abend fortdauern. Die Autofahrer an der Côte d’Azur wurden überrascht, hochwinterliche Bedingungen sind an der Küste extrem selten. Der Grenzübergang nach Italien wurde bereits am Dienstagabend für Lastwagen gesperrt. Die Stromversorger riefen die Menschen der Region auf, ihren Verbrauch zu drosseln, um das Netz nicht zu überlasten.

Warmes Frühstück für Zoo-Affen

Der Verkehr auf Mailands Flughäfen Linate und Malpensa wurde bis zum frühen Nachmittag eingestellt. Danach kam es zu Verspätungen, einzelne Verbindungen fielen aus. Das Flugpersonal und andere Beschäftigte könnten wegen massiver Verkehrsbehinderungen ihre Arbeitsplätze nicht erreichen, erklärte der Flughafenbetreiber zur Begründung. In Mailand und Turin erreichte die Schneedecke eine Höhe von 30 Zentimetern. Bereits am Dienstag war es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen gekommen.

Die Affen im Zoo in Rom erhielten am Mittwoch ein warmes Frühstück, um die Kälte besser zu verkraften, wie der Tierpark mitteilte. Fußbodenheizung und besonders warme Lager sollten für weiteren Komfort sorgen.

Eisläufer auf gefrorenen Kanälen

Im Hafen von Rotterdam wurde am Morgen ein Eisbrecher eingesetzt. Zuletzt waren im Jahr 1996 die Wasserwege auf diese Weise freigehalten worden.

Für Freude sorgte die bittere Kälte bei Einsläufern in den Niederlanden, die zugefrorene Kanäle stürmten. Außerdem hoffen sie, dass der Winter andauert und die traditionelle Elf-Städte-Tour möglich macht: Dabei werden elf friesische Städte durchfahren und eine Strecke von etwa 200 Kilometer zurückgelegt. Notwendig dafür seien allerdings zwei Wochen durchgehend strenger Frost und eine Eisdecke von mindestens 15 Zentimetern, erklärten die begeisterten Sportler. «Leider sieht es bislang aber nicht danach aus.»

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