Nordkorea droht Südkorea erneut mit Zerstörung
“Konfrontation bedeutet eskalierende Spannungen, und das könnte zu einem unkontrollierbaren und unvermeidbaren militärischen Konflikt und einem Krieg führen”, zitierte die staatlich kontrollierte Nachrichtenagentur KCNA den Zeitungskommentar. Der Regierung in Seoul warf das Blatt erneut vor, mit einer Konfrontationspolitik eine militärische Auseinandersetzung herbeizuführen.
Erst zwei Tage zuvor hatte das nordkoreanische Komitee zur Friedlichen Wiedervereinigung Koreas – eine Organisation der kommunistischen Arbeiterpartei – erklärt, Nordkorea werde alle Vereinbarungen mit Südkorea über Aussöhnung und Entspannung auflösen. Nordkorea hatte dem Nachbarland in den vergangenen Wochen wiederholt mit Vernichtung gedroht. Beide Länder befinden sich völkerrechtlich noch im Kriegszustand, da seit dem Korea-Krieg (1950-53) noch kein Friedensvertrag geschlossen worden ist.
Nach Meinung von Beobachtern will Pjöngjang den Druck auf Seoul erhöhen, um es zu einem politischen Kurswechsel zu bewegen. Zugleich werden die Drohungen des abgeschotteten Landes als Versuch verstanden, die Aufmerksamkeit der neuen US-Regierung auf sich zu lenken. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich seit dem Antritt einer konservativen Regierung in Seoul um Präsident Lee Myung Bak vor gut einem Jahr wieder verschärft. Lee hat sich von der “Sonnenscheinpolitik” seiner beiden Vorgänger distanziert. Unter anderem hat er den Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit vom Abbau des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms abhängig gemacht.