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Militäreinsatz gegen Camorra verlängert

Die Regierung in Rom hat die Verlängerung des Militäreinsatzes in der süditalienischen Provinz Caserta zur Bekämpfung der Camorra, dem neapolitanischen Arm der Mafia, beschlossen.

“Der Einsatz der Soldaten in der Gegend, um Druck auf das öffentliche Verbrechen auszuüben, zeigt Resultate. Es handelt sich um keine Notstandsmaßnahmen, sondern um einen Plan, mit dem die Präsenz des Staates in der Gegend konsolidiert wird. Daher sollen die Soldaten weiterhin im Einsatz bleiben”, erklärte Innenminister Roberto Maroni.

Fast 500 Sicherheitskräfte sind seit Oktober in Caserta im Einsatz. Sie patrouillieren die Gegend und unterstützen die Polizei im Einsatz gegen die kriminellen Aktivitäten der Camorra. Die Entsendung der Soldaten war von der Regierung nach einer Schießerei in der Ortschaft Castel Volturno beschlossen worden, bei der sechs Schwarzafrikaner und ein lokaler Unternehmer getötet worden waren.

Italien will Soldaten in 100 Städten einsetzen, um die Kriminalität zu bekämpfen und die Sicherheit zu garantieren. Regierungschef Silvio Berlusconi kündigte vor wenigen Tagen an, dass die Zahl von rund 3.000 Soldaten, die in den Städten eingesetzt werden, sogar um das Zehnfache erhöht werden könnte. “Die Soldaten sollen die Kriminalität bekämpfen”, sagte Berlusconi. Seine Regierung hat einen mit 100 Millionen Euro dotierten Fonds für die städtische Sicherheit eingerichtet. Damit sollen unter anderem in den Städten mehr Videoaufsichtsanlagen installiert werden.

Die Soldaten haben im vergangenen August die Kontrolle über verschiedene Einrichtungen und Institutionen übernommen, um die Polizei zu entlasten. Damit hat die Polizei mehr Personal für Patrouillen auf den Straßen zur Verfügung. Mit einer Pistole bewaffnet dürfen die Soldaten aber nur Personen festnehmen, die sie auf frischer Tat ertappen. Sie bewachen zudem den Vatikan, den Mailänder Dom, Bahnhöfe, Botschaften und andere mögliche Anschlagsziele. Die Opposition warf der Regierung Berlusconi vor, die italienischen Städten zu militarisieren. Der Einsatz des Militärs sei eine glatte Verschwendung von Ressourcen und ohne Durchschlagskraft.

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