Eltern sollten den Gebrauch dieser Kommunikationsform deshalb fördern.
In der Untersuchung filmten die Psychologinnen der Universität Chicago in 50 Familien verschiedener Einkommensgruppen ausgiebig, wie die Eltern mit ihren 14 Monate alten Sprösslingen umgingen. Gut drei Jahre später prüften sie dann das Vokabular der Kinder.
Dass der Nachwuchs wohlhabender Paare einen größeren Wortschatz hatte als die Sprösslinge aus unteren Einkommensgruppen, überraschte dabei nicht. Dies hatten schon frühere Studien gezeigt. Aber die bessere Kommunikationsfähigkeit von Kindern reicher Eltern zeigte sich auch schon bei den 14 Monate alten Kleinkindern im Repertoire der Gesten.
Während der 90-minütigen Filmaufnahmen nutzen die Kinder aus wohlhabenden Familien durchschnittlich 24 verschiedene Gesten, jene aus ärmeren Verhältnissen dagegen im Mittel nur 13. Diese bessere Kommunikationsfähigkeit führen die Forscherinnen im Magazin “Science” darauf zurück, dass gut situierte Eltern im Umgang mit ihren Kindern tendenziell ein größeres Spektrum solcher Bewegungen nutzen.
Den genauen Zusammenhang zwischen Gestik und Wortschatz kennen die Forscherinnen zwar nicht. Möglicherweise könnten die Kinder den Eltern aber durch die Bewegungen gezielt bestimmte Wörter entlocken, die sie dann in ihren Wortschatz aufnehmen.
Quelle: “Science”, Vol. 323, S. S. 951-953