Der Erlös von rund 306 Millionen Euro aus den ersten beiden Auktionstagen konnte am Mittwochabend um mehr als 67 Millionen Euro erhöht werden. Damit ging nach drei Tagen eine Versteigerung zu Ende, die mit zehn Weltrekorden alle Erwartungen übertroffen hat.
Höchstpreise bei der von Christie’s organisierten Auktion erzielten unter anderem Werke von Henri Matisse, Paul Klee, Piet Mondrian und Constantin Brancusi. Den bisherigen Weltrekord für die Versteigerung einer Privatsammlung hielt die Kollektion Victor und Sally Ganz, die 1997 in New York für 206 Millionen Dollar unter den Hammer kam.
Höhepunkt am Mittwoch, als Antiquitäten und asiatische Kunst den Besitzer wechselten, war der Verkauf zweier umstrittener Tierskulpturen aus China. Die chinesische Regierung hatte im Vorfeld die Rechtmäßigkeit ihres Besitzes angezweifelt und Restitutionsansprüche erhoben, die von einem Pariser Gericht abgelehnt wurden. Die beiden Bronzeskulpturen aus dem 18. Jahrhundert wurden für insgesamt 28 Millionen Euro versteigert. Ihr Schätzwert lag jeweils bei 9 Millionen Euro. Die chinesische Regierung kündigte unterdessen schärfere Kontrollen der Aktivitäten von Christie’s in China an.
Der Erlös der Christie’s-Auktion im Grand Palais soll unter anderem der Fondation Pierre Bergé und Yves Saint Laurent zu Gute kommen. Ursprünglich wurde die Sammlung auf 300 Millionen Euro geschätzt. “Qualität kennt keine Krise”, sagte der Geschäftsmann Pierre Bergé am Ende des dreitägigen Events, zu dem Kunstliebhaber aus der ganzen Welt gekommen sind. Laut Christie’s waren 30 Prozent der Käufer aus Amerika, die restlichen Kunstliebhaber kamen aus Europa.
Auch der französische Staat hatte sich an der Auktion beteiligt und Objekte im Wert von 13,135 Millionen Euro angekauft. Nach Angaben von Kulturministerin Christine Albanel erwarb Frankreich unter anderem drei moderne Gemälde, mit denen staatliche Museen in Paris bestückt werden sollen: “Les Lilas” von Edouard Vuillard und “Au Conservatoire” von James Ensor sollen ans Musée d’Orsay gehen, das Bild “Il Ritornante” von Georgio Chirico ans Centre Pompidou.