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Sie entkam dem Tod zweimal in einer Nacht nur knapp

Unglaublich, aber wahr: Jordan Wells aus den USA sprang dem Tod in derselben Nacht gleich zweimal von der Schippe. Bezahlen musste sie trotzdem: Jordan verlor dabei ihre beste Freundin und ihr rechtes Bein.

Jordan Wells (18) war zusammen mit ihrer Freundin Ashley Younger mit dem Auto unterwegs. Bei schelchten Fahrbahnverhältnissen kamen die beiden jungen Mädchen mit dem Wagen ins Schleudern, verließen die Straße und prallten mit voller Wucht gegen einen Baum.

Sie hatten Glück im Unglück: Bald schon waren Rettungskräfte vor Ort, die sich um die beiden Mädchen kümmerten. Jordans Freundin Ashley klagte über Schmerzen am Kopf und in der Brust, und auch Jordan war verletzt, machte sich jedoch mehr Sorgen um das Auto ihres Vaters, das sie um einen Baum gewickelt hatte.

Da angenommen wurde, dass die Mädchen durch den schweren Unfall innere Verletzungen erlitten haben könnten, wurden sie mit einem Helikopter und zwei Notärzten ins Spital geflogen. Kurz vor dem Abflug kamen Jordans Eltern, die von ihrer Tochter per Handy benachrichtigt worden waren und direkt neben der Unfallstelle wohnen, an.

Ashleys Mutter versuchte ihre Tochter zu beruhigen, bevor der Helikopter los flog: “Sie weinte, und ich küsste sie. Ich sagte ihr, dass alles gut wird und wir im Spital auf sie warten würden. Daraufhin beruhigte sie sich etwas”, erzählt Ashleys Mutter.

“Überall ragten Knochen aus mir heraus”

Zu diesem Zeitpunkt ahnte die Mutter noch nicht, dass der Helikopter niemals im Krankenhaus ankommen sollte. Der ohnehin schon starke Regen nahm an Heftigkeit zu, Nebel zog auf. “Ich erinnere mich, dass der Heli abhob und dass er wenig später zu landen versuchte”, erzählt Jordan. Der Pilot sagte, der Regen sei zu stark, er könne nicht landen. Dann sagte er, dass wir umkehren und ins Krankenhaus im Süden von Maryland fliegen würden.” Dann geschah alles sehr schnell: “Wir streiften den ersten Baum, mein Gesicht knallte gegen die Wand des Helikopters, und ich wurde bewusstlos”, so Jordan.

Beim Absturz des Helikopters mitten im Wald wurde das Fluggerät in tausend Stücke gerissen. Ashley, der Pilot, sowie zwei Notfallärzte überlebten diesen Crash nicht. Jordan hingegen wachte allein im Wald auf, umgeben von Trümmerteilen – und Leichen. 

“Ich wachte im Wald auf, es war kalt und ich brauchte eine Weile, bevor ich realisierte, was passiert war”, erzählt Jordan gegenüber “ABC News”. “Ich hatte grosse Schmerzen und überall ragten Knochen aus mir heraus.”

Im Krankenhaus inzwischen ahnte man schon, dass es etwas passiert sein musste, nachdem der Helikopter vom Radar verschwunden war.  Sofort wurde Alarm geschlagen. Gegen Mitternacht wurde ein Suchtrupp losgeschickt. Dieser fand wenig später den Helikopter und Jordan, die hilflos mitten in den Trümmern lag. “Ich sah, wie die Retter auf mich zu rannten. Ich war so erleichtert. Es war, als ob Gott meine Gebete erhöht habe”, so Jordan.

Im Spital warteten derweil Jordans Eltern. ”Der Oberarzt kam zu uns. Er sagte, der Helikopter sei abgestürzt. Und dass nur Jordan überlebt habe”, berichtet Jordans Mutter. “Wir alle haben aber gar nicht verstanden, was da gesagt wurde.”

Jordan erlitt beim Absturz schwere Verletzungen am Rücken, ihre Beine waren beide zerschlagen, ihre Gesichtsknochen zertrümmert. 20 Mal musste die junge Frau operiert werden. Für ihr rechtes Bein konnten die Ärzte jedoch nichts mehr tun – es musste amputiert werden.

“Am Tag, an dem die Ärzte über die Amputation entschieden, teilten sie mir mit, dass Ashley gestorben war”, erinnert sich Jordan. Dies, nicht die beiden Unfälle, dürfte der schwerste Tag ihres Lebens gewesen sein. Zwei Monate musste die junge Frau in der Reha bleiben. “Jordan hat mir erzählt, ihre Freundin Ashley zu verlieren sei viel schmerzhafter als der körperliche Schmerz, den sie in den letzten Monaten erdulden musste”, erzählt Ashleys Vater.

Jordan weiss was für ein unglaubliches Glück sie hatte. “Alle erzählen mir, dass Gott mich aus einem bestimmten Grund hat leben lassen. Und dass es für mich einfach noch nicht an der Zeit war zu gehen.”

 

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