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Sudan wirft Hilfsorganisationen aus dem Land.

Nach dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes setzt der sudanesische Präsident Omar al-Baschir auf die Solidarität der arabischen und afrikanischen Staaten. Zudem beschimpfte al-Baschir Hilfsorganisationen als "Werkzeuge des Kolonialismus".

Al- Baschir sagte am Donnerstag in einer Rede vor dem Kabinett in Khartum: “Es gibt einige Staaten, die versuchen, sich die Besitztümer des (afrikanischen) Kontinents unter den Nagel zu reißen.” Die Entscheidung des Haager Gerichts sei “nicht nur gegen den Sudan gerichtet, sondern gegen alle Staaten, die nicht gehorchen wollen”, erklärte Al-Baschir in der im staatlichen Fernsehen übertragenen Rede weiter. Er schloss sich Tausenden von Anhängern an, die sich in der Hauptstadt Khartum zu einer Protestkundgebung gegen den Gerichtsentscheid versammelt hatten.

Al-Baschir tanzte mit den Demonstranten und lachte. Der Gerichtshof hatte am Vortag wegen der Verantwortung des Staatschefs für Morde, Vergewaltigungen, Folter und Angriffe auf Zivilisten in der Konfliktregion Darfur einen Haftbefehl gegen ihn erlassen.

Al-Baschir verteidigte seine im Zusammenhang mit dem Haftbefehl getroffene Entscheidung, zehn internationalen Hilfsorganisationen die Erlaubnis für ihren humanitären Einsatz im Norden des Landes zu entziehen. Diese Organisationen seien “Werkzeuge des Kolonialismus”, erklärte er. Er fragte außerdem, weshalb er nun angeklagt werde, wohingegen “Israel ungestraft Gaza attackieren durfte”. Vizepräsident Ali Osman Taha erklärte, die sudanesische Führung werde besonnen handeln und sich um “Geschlossenheit im Inneren” bemühen. dpa abc xx n1 ch

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