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Passauer Polizeichef Mannichl: Fühle mich weiterhin bedroht

Knapp drei Monate nach dem Mordanschlag auf ihn fühlt sich der Passauer Polizeichef Alois Mannichl nach eigenen Worten weiterhin bedroht. "Ich befürchte nach wie vor, dass ich nicht aus dem Schussfeld bin". Vorbericht: Festnahmen bestätigt | Verhaftetes Paar wieder frei | Mannichl gegen rechts 

sagte Mannichl der “Passauer Neuen Presse” (Donnerstag). Der Täter habe mit dem Angriff eine “gigantische Medienwirksamkeit” gehabt. “Das könnte ihn bewegen, das wiederholen zu wollen.” Deshalb müssten er und seine Familie “nicht nur den Anschlag vom Dezember und die Hetzkampagne bewältigen, sondern auch mit der Angst leben, dass der Täter nochmal kommt”.

Seine Familie und er versuchten, wieder Freizeit zu haben und Hobbys nachzugehen, sagte Mannichl. “Aber wir leben nicht mehr wie vor dem Anschlag. Von einem normalen Alltag kann man nicht reden.” Zudem seien die Kampagnen der Rechtsextremisten heute schlimmer als vor dem Anschlag. “Zwar hat man sich in einem ersten Schritt von der Tat distanziert – nur um danach ordentlich draufzulegen”, sagte der Polizist. “Das sind Brandstifter, die mit Benzin löschen. Mir bleibt nur, gegen Verleumdungen konsequent rechtlich vorzugehen.”

Er persönlich glaube “an einen durchgeknallten rechtsextremen Einzeltäter, der aufgrund der Internet-Hetzkampagnen der Monate vor dem Anschlag zu dem Entschluss gekommen war: Der Mannichl muss weg”, sagte der Polizeichef. “Ob der mich töten oder mir nur eine Abreibung verpassen wollte, das wird man bei den Vernehmungen sehen, wenn er mal festgenommen ist.”

Da Mannichl immer wieder gegen Rechtsextremisten-Aufmärsche vorgegangen war, ermittelte die 50-köpfige Sonderkommission zunächst in der rechten Szene. Als sich diese Spuren nicht erhärteten, kamen Ende 2008 Gerüchte auf, dass Mannichl in Wirklichkeit von seiner Ehefrau oder einem der beiden Kinder niedergestochen worden sein könnte. Im Februar hieß es von den Ermittlern, am Verdacht gegen die Angehörigen sei nichts dran.

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