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Souveräner Sieg der "Veilchen"

Die Wiener Austria setzte sich vor eigenem Publikum gegen den LASK sicher mit 4:0 durch.

Auf die Siegerstraße brachte die Austria wieder Sun, der schon am Dienstag gegen Sturm maßgeblichen Anteil am Cup-Semifinal-Einzug gehabt hatte. Der Chinese traf in der 13. Minute per Freistoß aus über 30 Metern zum 1:0. Nach Gelb-Rot gegen LASK-Kapitän und Ex-Austrianer Vastic (34.) sorgten Okotie in der 54. Minute und Acimovic in der 73. Minute für die Entscheidung, ehe Topic in der 92. Minute den Endstand herstellte.

Dabei hatte die Austria auf tiefem Boden vor den Augen von Neo-Teamchef Didi Constantini zu Beginn große Mühe mit den engagiert auftretenden Linzern – der Treffer von Sun war gleichzeitig der erste ernstzunehmende Torschuss. Unmittelbar nachdem der Linksfuß erstmals in der Liga seine Visitenkarte abgegeben hatte, handelte sich Vastic wegen Kritik eine Gelbe Karte ein, was sich in der 35. Minute rächen sollte: Der 39-Jährige brachte Blanchard mit einer rüden Attacke zu Fall und wurde dafür von Schiedsrichter Eisner zurecht unter die Dusche geschickt.

Nach dem Abgang des Kapitäns ging die Ordnung im LASK-Spiel verloren, die Austria (ab der 31. Minute ohne Schiemer/Schlag von Wallner gegen die Wade) wurde immer dominanter. In der 37. Minute traf Acimovic mit einem direkten Corner nur die Stange, sechs Minuten später spielte der Slowene auf Okotie, der an Zaglmair scheiterte. Wenige Sekunden danach bekam der Austria-Stürmer den Ball dank eines missglückten Rückpasses von Saurer serviert, wurde aber von Zaglmair abgedrängt.

Der Goalie erhielt diesmal im LASK-Tor den Vorzug gegenüber Cavlina, der bei der Heimniederlage am vergangenen Sonntag gegen Salzburg gepatzt hatte. Allerdings vermochte der U20-WM-Vierte seine Chance nicht wirklich zu nützen, denn der zweite Austria-Treffer ging auf seine Kappe. In der 54. Minute brachte Zaglmair – der schon beim Sun-Freistoß keine gute Figur gemacht hatte – den Ball nach Schuss von Blanchard nicht unter Kontrolle und Okotie staubte ab.

Wenige Sekunden davor hatte Ex-Austrianer Wallner über die Latte gezielt, kurz nach dem 0:2 scheiterte Piermayr mit einem Schuss innerhalb des Strafraums an Safar – ansonsten kamen die Linzer nicht mehr gefährlich in den generischen Sechzehner. Es spielte praktisch nur noch die Austria, für die Acimovic den Sack endgültig zumachte. In der 73. Minute verlängerte Hohenender per Kopf ungewollt eine Topic-Flanke zum Regisseur, der den Ball mit sehenswerter Schusstechnik aus rund sieben Meter halbvolley unter die Querlatte beförderte.

In der 84. Minute (gegen Topic) und in der 85. Minute (gegen Diabang) durfte sich Zaglmair wenigstens noch auszeichnen, in der 92. Minute war er aber machtlos, als Okotie nach einem Konter auf Topic spielte und der 25-Jährige den Ball nur mehr ins leere Tor schießen musste.

Der LASK, der von den jüngsten zwölf Liga-Partien nur eine gewann, kassierte damit die dritte Saison-Niederlage gegen die Austria und erzielte dabei kein einziges Tor. Außerdem warten die Oberösterreicher schon seit 29. April 1998 (4:1) auf einen Auswärtssieg gegen die Favoritner.

Karl Daxbacher (Austria-Trainer): “Ich bin glücklich über den Sieg, aber für mich zählt der momentane Tabellenplatz nicht so, wir müssen auch noch nach Salzburg. Der LASK spielt unglücklich. Er hat uns gefordert, doch der Bombenfreistoß und der Ausschluss von Vastic waren entscheidend. Sun ist jetzt kräftemäßig besser beisammen. Wenn er so aufzeigt, wird er sicher einen Stammplatz haben. Mir tut es leid um den LASK, man sieht, dass kein Selbstvertrauen da ist, aber mit dem Abstieg wird er nichts zu tun haben.”

 

Klaus Lindenberger (LASK-Trainer): “Wir haben gut begonnen, aber wenn man so ein Tor bekommt, ist das wieder ein Schlag. Wenn wir ein Tor bekommen, bricht die Mannschaft auseinander, das hat man wieder gesehen. Zaglmair hat beim ersten Tor noch die Mauer eingerichtet. Beim zweiten Tor kann man den Ball auf diesem Boden durchaus abprallen lassen. An Zaglmair ist es sicher nicht gelegen. Wir beginnen immer ganz gut und dann kommt irgendein Fehler, und wenn man fast eine Stunde mit einem Mann weniger spielen muss, ist es sehr schwer. Die Niederlage war auch in dieser Höhe verdient. Aber jetzt kommen für uns die entscheidenden Spiele, die die Richtung vorgeben werden. Die Mannschaft ist intakt, doch man muss eben Tore machen, um zu gewinnen.”

Ivica Vastic (LASK-Kapitän/in der 35. Minute ausgeschlossen): “Wir haben heute nicht nur wegen mir verloren, die Austria war die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Mit einem Mann mehr hatte es die Austria leichter. Über den Ausschluss kann man diskutieren, aber ich kann sowieso nichts ändern. Es tut mir leid, die entscheidende Szene war mein Ausschluss.”

FK Austria Wien – LASK Linz 4:0 (1:0)
Horr-Stadion, 6.823, Eisner

Torfolge: 1:0 (13.) Sun (Freistoß), 2:0 (54.) Okotie, 3:0 (74.) Acimovic, 4:0 (92.) Topic

Austria: Safar – Standfest, Dragovic, Schiemer (31. Majstorovic), Suttner – E. Sulimani (76. Diabang), Blanchard, Sun – Bazina (71. Topic), Acimovic – Okotie
LASK: Zaglmair – Klein, Baur, Hoheneder, Chinchilla – Pichler (62. Prager), Saurer, Vastic, Wisio – Mayrleb (46. Piermayr), Wallner (73. Freudenthaler)

Gelb-Rot: Vastic (35./Kritik, Foulspiel)
Gelbe Karten: Okotie bzw. Wallner, Pichler, Baur
Die Besten: Blanchard, Acimovic, Sun, Okotie bzw. Saurer, Vastic

 

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