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Zölibat - Friedl will weiter Pfarrer bleiben

Josef Friedl geht davon aus, dass er bis zu seiner Pensionierung Pfarrer von Ungenach (Bezirk Vöcklabruck) bleibt. Das sagte der 65-jährige Geistliche, der nach seinem Eingeständnis, seit Jahren mit einer Frau zusammenzuleben, als Dechant abgesetzt wurde, gegenüber mehreren österreichischen Zeitungen (Mittwoch-Ausgaben). Die Degradierung nimmt er ebenfalls gelassen, eine eventuelle Amtsenthebung "kratzt" Friedl nicht.

“Ich könnte noch heuer in Pension gehen. Aber warum sollte ich? Ich bin noch nicht so unlebendig”, lässt Friedl keine Ambitionen erkennen, sich demnächst zur Ruhe zu setzen. Wann er geht, “hängt von meinem eigenen Befinden ab”, gab er sich alles andere als amtsmüde. Dass er sein Amt als Dechant des Dekanates Schwanenstadt abgeben musste, sieht Friedl gelassen: “Das ist für mich kein Problem. Das war viel Arbeit. Ich hänge an solchen Sachen nicht.” In einem Jahr wäre seine Amtszeit ohnehin abgelaufen.

Auf die Frage, ob er befürchte, nun auch als Pfarrer abgesetzt zu werden, zeigte sich Friedl ebenfalls unbeeindruckt: “Also das kratzt mich nicht. Darüber habe ich keine Minute nachgedacht. Ich bin gern Pfarrer und seit 40 Jahren Priester. Mit oder ohne Amt – was ich tue, tue ich nicht für die Kirche, sondern für die Menschen. Ich sage immer, wenn Probleme kommen, muss man sie auch bewältigen.”

Zu seiner Lebensgefährtin, einer ehemaligen Religionslehrerin, die übrigens gar nicht im Pfarrhof wohnen soll, steht Friedl auch weiterhin: “Ich konnte und kann meine Beziehung nicht verleugnen.” Er habe Freude am Leben sowie an der Arbeit und führe ein “gutes Privatleben”. “Ich könnte mir kein schöneres Leben wünschen. Auch wenn für das Private immer wenig Zeit zur Verfügung steht. Ich lebe nach dem Motto: Wenn man auf den eigenen Füßen steht, kann einen niemand umhauen.” So gesehen denke er derzeit auch nicht an eine Pensionierung, betonte Friedl, der auch weiterhin für seine Pfarre da sein will.

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