Der Autofahrer, der nach dem Blutbad in der Albertville-Realschule mit neun getöteten Schülern und drei getöteten Lehrerinnen von dem Amokläufer zu einer Irrfahrt gezwungen worden war, sagte dem Magazin “Stern” nach Angaben des Blattes: “Wenn seine Eltern behaupten, der habe keine psychischen Probleme gehabt, dann muss ich sagen: Das habe ich ganz anders erlebt, der war irre.”
Er habe den 17-Jährigen immer wieder zu beschwichtigen versucht. “Ich habe ihn zur Ablenkung gefragt, wo willst du denn hin, wohin soll ich dich denn fahren? … Warum machst du so einen Scheiß? … Ganz laut hat er geantwortet: “Aus Spaß, weil es Spaß macht”.”
Im Laufe der Fahrt habe der 17-Jährige vom Rücksitz aus mit der Waffe in der rechten Hand auf ihn gezielt und mit der linken Hand mehrere Ersatzmagazine für die Pistole aufgefüllt. “Er bereitet sich auf die nächste Schießerei vor, das ging mir durch den Kopf”, berichtete der Autofahrer weiter. Irgendwann habe Tim K. ihm dann die Frage nach einer “anderen Schule” gestellt.
Dem Autofahrer gelang die Flucht auf einer Autobahnauffahrt, wo er seinen Wagen in den Grünstreifen lenkte und aus dem noch rollenden Fahrzeug auf eine Polizeistreife zulief. Tim K. setzte in Wendlingen (Kreis Esslingen) sein Massaker fort. Er tötete dort zwei Menschen und verletzte zwei weitere schwer.