Es ist die letzte Übung, bevor die zweite Röhre in Betrieb genommen wird, aus diesem Grund ist der Katschbergtunnel in beide Fahrtrichtungen von 19.00 bis 21.00 Uhr gesperrt.
“Zum Übungszweck werden Schrottautos im Tunnel arrangiert, eines davon liegt auf dem Dach. Die Feuerwehr muss die Verletzten herausschneiden und bergen, wir werden sie vor dem Tunnel in Zelten erstversorgen – wie in einem kleinen Lazarett”, erklärte Rotkreuzsprecher Peter Kampl auf Anfrage der APA. Das Rote Kreuz Spittal an der Drau und das Rote Kreuz Lungau werden mit rund 90 Sanitätern, mehreren Kriseninterventionsteams und Notärzten vor Ort sein. Die “Opfer” werden sogar realen Verletzungen entsprechend geschminkt. “Das ist besser, als wenn sie ein Kärtchen umhängen hätten, wo draufsteht, was sie haben”, so Kampl.
Insgesamt werden über 200 Kräfte im Einsatz stehen. Sinn der Übung ist es, die neue Situation, die sich durch die zweite Tunnelröhre ergeben hat, zu erproben und die neuen Sicherheitskonzepte und -einrichtungen zu prüfen. Die Rettungsmaßnahmen werden auch über die zweite Tunnelröhre erfolgen, außerdem wird eine großräumige Umleitung des Verkehrs getestet.
Die Portalgemeinden St. Michael im Lungau und Rennweg sowie die Einsatzorganisationen der beiden Bezirke wurden von der Tunnelbetreiberin Asfinag aufgefordert, vor Inbetriebnahme der beiden Röhren einen Alarm- und Einsatzplan auszuarbeiten. “So sehen wir, ob der Plan für den Notfall funktioniert oder neu adaptiert werden muss”, meinte der Rotkreuzsprecher. Diese Übung wird gemäß dem Salzburger Katastrophenhilfegesetz 1975 durchgeführt. Vor Inbetriebnahme einer neuen Tunnelanlage und dann zumindest alle vier Jahre sind Großübungen durchzuführen.
Laut Polizei kommt es bereits am Samstag zwischen 9.00 Uhr und 15.30 Uhr insgesamt dreimal zu einer halbstündigen Totalsperre. Der Grund sind Brandversuche, die im Tunnel durchgeführt werden. Umleitungsstrecken für die Zeit zwischen 19.00 und 21.00 Uhr werden werden je nach Witterung von der Einsatzleitung kurzfristig festgelegt, Lkw können nur großräumig ausweichen.