Das berichtet die “Frankfurter Rundschau”.
Vor allem das weltweite Minus bei der Industrieproduktion und das verringerte Wachstum in China und Indien, wo sehr viel klimaschädliche Kohle verbrannt wird, wirke sich für die Kohlendioxid-Bilanz positiv aus.
“Alles zusammen genommen dürfte die CO2-Reduktion bei etwa zwei Prozent liegen”, sagte Professor Gernot Klepper vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW). Auch die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, erwartet einen CO2-Effekt “in dieser Größenordnung”.
Achim Steiner, Direktor des UN-Umweltprogramms (UNEP), warnte jedoch vor zuviel Optimismus: “Die Wirtschaftskrise alleine bedeutet ja nur: Wir nehmen den Fuß kurz vom Gaspedal, um dann möglichst schnell wieder draufzudrücken”, sagte er.
Steiner warnte davor, dass es für das Weltklima noch schlimmer kommen könne, als bisher befürchtet, wenn China nach der Krise wieder boome: “China bemüht sich aber durchaus umzusteuern und investiert nun rund 100 Milliarden Dollar in Energiesparen, erneuerbare Energien und Waldschutz.” Das Land benötige jedoch technologische Hilfe. “Dafür wird der Weltklima-Gipfel im Dezember in Kopenhagen entscheidend sein”, sagte Steiner.
Zu den deutschen Konjunktur-Investitionen, die überwiegend in neue Autos und den Straßenbau fließen, sagte Steiner: “Es ist ein Dilemma. Man kann die Autokonzerne nicht einfach pleite gehen lassen. Aber man muss die Hilfen stärker an ökologische Kriterien binden. Die Krise bietet Staat und Unternehmen eine Chance, mit neuen Konzepten und Technologien die Arbeitsplätze von morgen zu sichern.” Für einen “grünen New Deal bedarf es noch klarer Kriterien, wie die Milliarden verwendet werden”, so Steiner.
