Die dralle Meghan: die neue amerikanische Lichtgestalt

Man kennt sie erst seit dem Wahlkampf ihres Vaters. Sie trat in die Republikanische Partei ein, um ihren Vater ein Geschenk zu machen. Dies wurde öffentlichkeitswirksam breitgetreten. Damals nahm sie auch ihr seither viel beachtetes Blog auf.Ob diese Aktionen ihrem Vater sehr geholfen haben, darf bezweifelt werden. Zu offensichtlich sind die inhaltlichen Differenzen zwischen ihr und ihrem Vater. Mit politischen Aussagen hielt sie sich deshalb zunächst zurück. Nur eine Stellungnahme zum Wahlkampf selbst ist bekannt: “Ich weiß, er ist nicht so sexy wie Obama”, sagte die junge Frau über ihren Vater. “Aber er hat auch seine Ausstrahlung”, so McCain im Musiksender MTV. Auf ihrer Website findet man weniger Politisches und mehr Fotos der platinblonden jungen Frau mit der toupierten Hochsteckfrisur auf diversen Etappen des Wahlkampfpfades. Hauptsächlich bloggte sie über Nonesense. So philosophierte sie über ihre Nagellackfarbe oder über Musik (etwa die Yeah-Yeah-Yeahs und Wire). Mit den Einträgen seiner Tochter kann McCain, der Vietnam-Kriegsveteran, auch nur wenig anfangen. In einem Interview räumte er damals freimütig ein: “Einiges davon ist für mich schwer zu verstehen.”Doch die Zeiten, in denen sich Meghan McCain in der Öffentlichkeit nur mit Kosmetik beschäftigte, sind vorbei. Am Dienstagabend trat sie in Larry Kings Show auf und versuchte weiter einen Begriff durchzusetzen, den sie laut “Atlantic” seit Monaten für sich in Anspruch nimmt: Progressive Republican. Sie und viele andere Junge in der Partei seien in gesellschaftspolitischen Fragen viel offener als die älteren Parteimitglieder. Diese seien eben “eine andere Generation”, sagte McCain, und würden Junge wie sie nicht verstehen.”Ich nehme es als Kompliment, dass man als junge, neue Republikanerin Erfolg haben kann – nämlich genau in den Bereichen, wo die Republikanische Partei versagt.” Das werden nicht nur bösmeinende Parteifreunde als Anspielung auf den Wahlkampf ihres Vaters verstehen.

Twitter-Profil von Ms. Mccain|Meghan McCains Blog|Meghan im CNN-Interview